Laut einer Datenuntersuchung der Bertelsmann-Stiftung ist die Zahl der in Armut lebenden Alleinerziehenden in Niedersachsen seit 2019 gestiegen. Die Stiftung nennt Gründe.
Der Anteil der in Armut lebenden Alleinerziehenden ist in Niedersachsen seit 2019 gestiegen. 40,1 Prozent der Menschen in dieser Gruppe bezogen 2023 Bürgergeld, wie aus einer Datenuntersuchung der Bertelsmann-Stiftung hervorgeht. 2019 lag der Wert demnach noch bei 35,7 Prozent. Paare sind den Angaben nach deutlich seltener von Armut betroffen.
Der Anteil der von Armut gefährdeten Menschen unter den Alleinerziehenden lag in Niedersachsen im vergangenen Jahr bei 43 Prozent, wie aus der Analyse weiter hervorgeht. Von allen Familien machten Alleinerziehende 19,6 Prozent aus, wobei der Anteil der alleinerziehenden Mütter mit 80,6 Prozent deutlich über dem der Väter lag. Die Stiftung wertete für ihre Ergebnisse Daten vom Statistischen Bundesamt sowie von der Bundesagentur für Arbeit aus.
In Bremen ging der Anteil der in Armut lebenden Alleinerziehenden hingegen zurück. 2019 bezogen dort noch 62,8 Prozent aller Menschen in dieser Gruppe Bürgergeld, 2023 dann 54,8 Prozent. Bundesweit ist das allerdings weiterhin der Spitzenwert. Armutsgefährdet waren 2023 in Bremen 55,1 Prozent der Alleinerziehenden. Die Gruppe machte im Zwei-Städte-Staat 23,5 Prozent aller Familien aus. In den allermeisten Fällen lebten auch dort Mütter mit den Kindern zusammen.
Bremen liegt den Angaben nach anders als Niedersachsen nicht im bundesweiten Trend. Denn: Zwischen 2019 und 2023 stieg der Anteil der Alleinerziehenden, die in Deutschland in Armut leben, von 34,6 auf 37,2 Prozent, wie die Stiftung mitteilte. Betroffen sind meist Mütter. Knapp die Hälfte aller Kinder in Deutschland aus Familien, in denen Bürgergeld bezogen wird, lebten mit nur einem Elternteil. Gründe für die Armut sind den Angaben nach unter anderem ausfallende Unterhaltszahlungen oder ein zu geringer Lohn trotz Vollzeitbeschäftigung. Zudem ist der größere Anteil der in Armut lebenden Alleinerziehenden hingegen laut der Untersuchung auch auf Geflüchtete aus der Ukraine zurückzuführen, bei denen es sich oft um Mütter mit Kindern handelte.