Kühlturm-Brand: Asbest-Suche nach Kühlturm-Brand: Keine Schadstoffe gemessen

Bei einem Brand auf einem alten Zechengelände werden asbesthaltige Rückstände freigesetzt. Messungen in gesperrten Häusern ergeben aber keine Belastung. Die Bewohner können wohl nächste Woche zurück.

Nach dem Kühlturm-Brand auf einem ehemaligen Zechengelände in Hamm haben Messungen in den sieben gesperrten Häusern in der Nachbarschaft bisher keine Schadstoff-Belastungen ergeben. Das teilten Vertreter des Bergwerk-Betreibers RAG und der Stadt bei einer Bürgerversammlung und bei einer anschließenden Pressekonferenz mit. Bei dem Brand am Montag waren asbesthaltige Bruchstücke freigesetzt worden.

Präsenzunterricht voraussichtlich wieder ab Montag

Es stünden noch vorgeschriebene weitere Messungen in allen Räumen der Häuser und die Reinigung der Dächer aus. Danach rechneten Stadt und RAG mit einer Freigabe durch die Gutachter in der zweiten Hälfte der kommenden Woche, hieß es in einer Mitteilung. In einer ebenfalls betroffenen Schule würden seit Freitag Proben in allen Räumen genommen. Die Schule werde nass gereinigt. Danach werde sie nach einer voraussichtlichen Freigabe von Montag an (11.11.) wohl wieder zum Präsenzunterricht zurückkehren, so die Mitteilung. Die Schule hatte seit Donnerstagvormittag vorsorglich nur noch Distanzunterricht angeboten.

Bei dem heftigen Feuer vom Montagnachmittag waren laut Feuerwehr Staub und kleinere asbesthaltige Bruchstücke aus dem Kühlturm in die Luft geschleudert worden und auf anliegende Häuser und Grundstücke gerieselt. Kurz darauf waren die sieben Wohnhäuser auf dringende Empfehlung des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz geräumt worden. 24 Bewohner der Häuser, darunter vier Kinder, mussten in Hotels oder bei Bekannten unterkommen. 

Brandursache weiter unklar

Am Donnerstag hatten Untersuchungen gezeigt, dass Asbestreste sich noch weiter verbreitet hatten als ursprünglich vermutet. Es gab aber keine weiteren Haussperrungen. 

Die RAG gehe weiter jeder Meldung von neu gefundenen Brandresten nach, betonte das Unternehmen. Fundstücke würden von Gutachtern überprüft und gegebenenfalls von einer Spezialfirma entsorgt. Die RAG hat für Meldungen eine Hotline eingerichtet. Der zuständige RAG-Bereichsleiter Joachim Löchte versicherte, dass der entstandene Schaden reguliert werde. Glücklicherweise seien bei dem Brand keine Personen zu Schaden gekommen. Angaben zur Brandursache seien bisher noch nicht möglich.

Der durch das Feuer weitgehend zerstörte Kühlturm stand auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Heinrich Robert, die als Teil des Bergwerks Ost die Förderung im Herbst 2010 eingestellt hatte. Das Zechengelände wird heute unter dem Titel „Creativrevier“ als Kultur- und Veranstaltungszentrum genutzt.