Bildung: „Klassengeld“ für die Schulen kommt

Die Software soll das lästige Sammeln von Geld für Eintritte, Kopien oder neue Schulbücher erleichtern. Die Schulen kostet es nichts und die Einführung ist freiwillig.

Das leidige Einsammeln von Eintrittsgeldern oder Fahrtkosten in der Schule soll in Rheinland-Pfalz ein Ende haben: Das Land stellt seinen Schulen nun eine webbasierte Software mit dem Namen „Klassengeld“ kostenlos zur Verfügung. 

„Alle Lehrkräfte und Eltern wissen: Geldeinsammeln ist ein leidiges und nerviges Thema, das viel Zeit frisst, die man in der Schule sinnvoller nutzen kann“, sagte Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) zu dem Pilotprojekt. „Deshalb bieten wir den Kollegien mit dem Klassengeld eine erhebliche Arbeitserleichterung an – und auch für die Eltern wird es transparenter und einfacher.“

Überblick für Eltern

Mit der Software könne das Sammeln von Geld für Eintritte, Kopien oder die neue Lektüre im Deutschunterricht angelegt, übersichtlich aufbereitet und dann nachverfolgt werden, erklärte die Bildungsministerin. Eltern können über offene Beträge informiert werden und behielten damit stets den Überblick über Geldflüsse. 

Für die Lehrkräfte sei mit der Software möglich, auf „Knopfdruck“ Anschreiben mit allen Informationen zu der geplanten Sammlung zu erstellen. Das aufwendige Einsammeln von Bargeld gehöre damit der Vergangenheit an, sagte die Sozialdemokratin der Deutschen Presse-Agentur in Mainz

Das „Klassengeld“ biete damit der Schulverwaltung, Lehrkräften und den Eltern größtmögliche Transparenz bei einfacher Bedienung und hoher Sicherheit. Die Software werde mit einem bestehenden Schulkonto verknüpft, lese die Kontobewegungen aus, ordne sie und stelle sie übersichtlich dar, könne aber selbst nichts an den Konten ändern.

1,3 Millionen Euro vom Land 

„Wir wollten einen Service, der bereits an Schulen erprobt, stabil, sicher und natürlich datenschutzkonform ist“, erläuterte Hubig. „Dafür haben wir mit der in Bildungsthemen erfahrenen Firma Untis einen verlässlichen Partner gefunden.“ Insgesamt investiere das Land rund 1,3 Millionen Euro in das Projekt. Das in Österreich ansässige Unternehmen gehört zu den Marktführern im Bereich von Schulsoftware.

„In Rheinland-Pfalz sollen die Dinge schneller, effizienter und einfacher ablaufen, deshalb hat sich die Landesregierung den Abbau von unnötiger Bürokratie auf die Fahnen geschrieben“, ergänzte Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD). „Das ‚Klassengeld‘ ist ein großartiges Beispiel, wie das im Alltag – in diesem Fall im Schulalltag – funktioniert.“ Eltern, Kinder, Lehrkräfte würden davon profitieren. „Rheinland-Pfalz steht hier im Ländervergleich an der Spitze.“

Die Vereinbarung mit der Anbieterfirma hat den Angaben zufolge eine Laufzeit von zunächst zwei Jahren. Die Schulen werden vorab in die Arbeit mit dem System eingeführt und können bei Bedarf immer auf die Beratungsangebote des Anbieters zurückgreifen, betonte die Ministerin. Der Service stehe allen allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen offen und sei freiwillig nutzbar.