Extremismus: Prozess um Bewaffnung gegen Corona-Maßnahmen: Verzögerung

Eigentlich soll am Dienstag ein Prozess gegen drei Männer beginnen. Sie sollen geplant haben, sich als bewaffnete Gruppe gegen Corona-Maßnahmen zu widersetzen. Doch einer stört den Ablauf.

Im Prozess um die Gründung einer bewaffneten Gruppe gegen Corona-Maßnahmen hat das Verhalten eines der drei Angeklagten zu Verzögerungen geführt. Der 39-Jährige hielt zu Beginn des Prozesses am Landgericht Koblenz am Dienstag noch vor der Anklageverlesung rund zehn Minuten ununterbrochen einen lautstarken Monolog. Darin protestierte er gegen das Vorgehen und äußerte Verschwörungsphrasen.

Nach Beratung des Gerichts wurde der Mann aus dem Sitzungssaal entfernt und für den restlichen Verhandlungstag ausgeschlossen, wie die Richterin sagte. „Es gibt Sachen, die hatte ich auch noch nicht.“

Zuvor hatte die Richterin den Angeklagten wiederholt belehrt und aufgefordert, die massiven Zwischenrufe zu unterlassen. Schließlich wurde die ohnehin rund eine Stunde später gestartete Verhandlung für die Beratung unterbrochen, anschließend verkündete die Richterin die Entscheidung.

Angeklagt sind vor dem Landgericht Koblenz neben dem 39-Jährigen zwei Männer im Alter von 63 und 57 Jahren. Die Gruppe namens „Paladin“ habe staatliche Corona-Maßnahmen mit Waffengewalt abwehren wollen, hatte das Gericht vor dem Prozess mitgeteilt.

Die Angeklagten sollen zwischen Februar und Mai 2021 an paramilitärischen Übungen teilgenommen und Waffenteile sowie Munition per 3D-Druck hergestellt haben. Der 39-Jährige sitzt in Untersuchungshaft, die anderen beiden sind auf freiem Fuß.