Regierung: Touré wird stellvertretende Ministerpräsidentin

Nach dem Rückzug von Monika Heinold wird Silke Schneider neue Finanzministerin. Sozialministerin Aminata Touré hat im schwarz-grünen Kabinett künftig eine neue Rolle.

Nach dem angekündigten Rückzug von Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold bekommt Sozialministerin Aminata Touré (beide Grüne) eine neue Rolle. Die 31-Jährige wird zugleich stellvertretende Ministerpräsidentin im schwarz-grünen Kabinett von Daniel Günther (CDU), wie die Grünen am Dienstag bekanntgaben. Wie erwartet wird die frühere Finanzstaatssekretärin Silke Schneider (Grüne) neue Finanzministerin und kehrt nach rund vier Jahren wieder in die Landesregierung zurück.

Touré sagte, sie freue sich auf dieses verantwortungsvolle Amt. Das Land stehe vor herausfordernden Zeiten. Die Menschen hätten den Anspruch, gut regiert zu werden. Zuvor hatten auch andere Medien über die Personalie berichtet.

Die designierte Finanzministerin Schneider betonte bei ihrer Vorstellung, sie wolle die Chance nutzen. „Ich weiß, dass ich in große Fußstapfen trete.“ Es warte viel Arbeit auf das Kabinett: „Ich bin bereit.“

Die 56 Jahre alte Juristin ist derzeit Präsidentin des Landgerichts Lübeck. Sie gehört auch dem Landesverfassungsgericht an. Schneider war von 2014 bis 2020 bereits Staatssekretärin im Norden, zunächst im Umwelt- und ab 2017 im Finanzministerium.

Heinold zieht sich Ende Juli ins Privatleben zurück. Schneider kenne die Finanzen und sei die ideale Nachfolgerin, sagte die scheidende Ministerin und stellvertretende Regierungschefin. Schneider habe alles, was in den aktuell schwierigen Zeiten nötig sei: Mut, Entschlossenheit und die Bereitschaft für ein vertrauensvolles Miteinander.

Zu Touré sagte Heinold, sie habe gezeigt, dass sie Verantwortung übernehmen könne. Sie sei bundesweit ein bekanntes Gesicht aus Schleswig-Holstein und bald jüngste stellvertretende Ministerpräsidentin in Deutschland. „Frau Touré ist eine Politikerin mit Leidenschaft, mit Erfahrung.“

Die Grünen-Landesvorsitzende sprach von einvernehmlichen Personalentscheidungen der Partei. „Wir sind in der Koalition weiterhin astrein aufgestellt.“ Heinold habe den richtigen politischen Riecher gehabt. „Das müssen wir jetzt mit Schwarmintelligenz ausgleichen.“