Außenhandel: Bayerische Exportlücke fast verschwunden

Lange exportierte Bayern mehr, als es importierte. In den vergangenen Jahren hatte sich dies umgekehrt. Die Exportlücke lag bei teils mehr als 20 Milliarden Euro – nun ist sie fast verschwunden.

Das bayerische Exportdefizit bei Gütern ist fast verschwunden. Nach drei Quartalen dieses Jahres beträgt es nur noch 329 Millionen Euro, wie aus vorläufigen Zahlen des Landesamts für Statistik hervorgeht. Verglichen mit Exporten und Importen von jeweils mehr als 171 Milliarden Euro ist das Minus klein. Vor einem Jahr hatte das Landesamt noch ein Defizit von mehr als 9 Milliarden in den ersten drei Quartalen gemeldet, vor zwei Jahren noch fast 27 Milliarden. 

Die aktuelle Entwicklung geht vor allem auf einen Rückgang bei den Importen um rund 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Die Exporte stiegen parallel leicht um knapp 2 Prozent. 

Fahrzeuge treiben Exportwachstum

Ein wichtiger Treiber beim Exportwachstum war der Bereich „Pkw und Wohnmobile“. Er ist mit 31,4 Milliarden Euro nicht nur der größte Brocken in der Statistik des Landesamts, sondern legte auch um fast 10 Prozent zu. Der zweite große Exportbereich, Maschinen, gab dagegen um gut 2 Prozent auf 29 Milliarden nach. Auch bei pharmazeutischen Erzeugnissen und Luftfahrzeugen legte der Export stark zu, hier sind die Volumina mit 5,3 und 3,1 Milliarden Euro aber deutlich geringer. 

Der Rückgang bei den Importen verteilt sich auf mehrere Bereiche: Bei elektronischen Bauelementen ging es um gut 29 Prozent auf 10 Milliarden Euro nach unten. Bei Geräten zur Elektrizitätserzeugung und -verteilung um 14 Prozent auf 15,8 Milliarden. Auch der Import von Autos und Wohnmobilen sank: um knapp 22 Prozent auf 9,8 Milliarden Euro. 

Wichtigste Handelspartner Bayerns sind – sofern man die EU nicht als Einheit betrachtet – die USA und China. Allerdings mit umgekehrten Vorzeichen. Die USA sind mit 21,4 Milliarden Euro und einem Plus von 2,5 Prozent der mit Abstand größte Abnehmer von Produkten aus dem Freistaat. China ist dagegen mit knapp 24 Milliarden der größte Lieferant. Hier sanken die Importe allerdings um 6,3 Prozent.