Europawahl 2024: Analyse: AfD bei Europawahl vor allem bei Männern stark

Die AfD bekam bei der Europawahl bei den Menschen in Sachsen-Anhalt mit Abstand die meisten Stimmen. Sie lag deutlich vor der CDU. Dabei konnte sich die Partei auf bestimmte Wähler stützen.

Bei der Europawahl im vergangenen Sommer hat die AfD vor allem auf die Stimmen von jungen Männern und Männern im mittleren Alter setzen können. Wie eine Auswertung des Statistischen Landesamtes zur Wahl zeigt, war der Stimmanteil von Männern besonders für den Wahlerfolg der Partei in Sachsen-Anhalt verantwortlich. Demnach stimmten bei den 16 bis 24 Jahre alten Männern 40 Prozent für die AfD. In der Altersgruppe 35 bis 44 Jahre waren es 47,4 Prozent und in der Altersgruppe 45 bis 59 Jahre 44 Prozent. 

Die AfD habe als einzige Partei die Zustimmung in allen Altersgruppen und bei allen Geschlechtern im Vergleich zur Europawahl vor fünf Jahren steigern können, teilte die Statistikbehörde mit. Bei den Männern fiel der Anteil der AfD-Stimmen demnach aber besonders hoch aus. 

Die CDU dominierte den Angaben zufolge bei den Wählerinnen und Wählern ab 70 Jahren. Dort erreichte sie 32 Prozent der Stimmen. Die Grünen verzeichneten besonders bei jüngeren Wählern einen merklichen Verlust, Linke und SPD verloren über alle Altersgruppen hinweg, das neu gegründete BSW punktete vor allem bei Wählerinnen ab 60 Jahren. 

Die AfD erreichte bei der Europawahl im Juni in Sachsen-Anhalt mit 30,5 Prozent die meisten Stimmen, die CDU lag mit 22,8 Prozent dahinter. SPD (8,7 Prozent), Linke (4,8), Grüne (3,9) und FDP (2,5) verloren teils deutlich im Vergleich zur Wahl 2019. Mit Arno Bausemer (AfD) und Alexandra Mehnert (CDU) zogen zwei Politiker aus Sachsen-Anhalt in das Europaparlament ein.