Tarifverhandlungen: Erneut Streiks bei privaten Busunternehmen

Im privaten Busgewerbe sind die Fronten der Tarifparteien verhärtet. Kunden bekommen es zu spüren.

Im Tarifkonflikt des privaten Omnibusgewerbes haben erneut Busfahrer in weiten Teilen Schleswig-Holsteins die Arbeit niedergelegt. Mit Beginn der Frühschichten traten Beschäftigte privater Unternehmen im Liniendienst in Kiel sowie den Kreisen Rendsburg-Eckernförde, Schleswig-Flensburg, Dithmarschen und Nordfriesland ganztägig in den Streik, wie ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi mitteilte. 

Hintergrund des Arbeitskampfes ist das Platzen des bereits ausgehandelten Tarifvertrags. Ende September hatte der Omnibusverband Nord (OVN) den Tarifabschluss widerrufen und dies unter anderem mit der Streichliste der schwarz-grünen Landesregierung begründet, die auch den Nahverkehr betrifft. In einer Urabstimmung sprachen sich dann 98,63 Prozent der Beschäftigten für unbefristete Streiks aus.

Verdi und OVN machten sich zuletzt gegenseitig Vorwürfe. Die Gewerkschaft warf den Arbeitgebern vor, kein Interesse an ernsthaften Verhandlungen zu haben. Der OVN wiederum sprach von einer Verweigerungshaltung. Verdi hat für Verhandlungen den Donnerstag und Montag als Termine vorgeschlagen. 

Zum privaten Bussektor gehören die Verkehrsbetriebe der Kreise und auch die Bahntochter Autokraft. Zum OVN zählen rund 80 private Betriebe mit etwa 1.700 Bussen.