Nach jahrzehntelanger Diskussion und Planung sind die vorbereitenden Bauarbeiten für ein neues Volkstheater in Rostock angelaufen. Das Ensemble stattet „seinem“ Hügel einen Baustellenbesuch ab.
Rund viereinhalb Jahre vor der geplanten Eröffnung des neuen Volkstheaters Rostock haben rund 200 Ensemblemitglieder und Mitarbeiter ihrem „Theaterhügel“ einen Baustellenbesuch abgestattet. „Wir wollen einfach ein Zeichen setzen: Wir sind da, und wir freuen uns“, sagte Ralph Reichel. Bei heißem Sommerwetter und strahlendem Sonnenschein versammelten sich am Dienstag Schauspieler, Musiker, Tänzer, Verwaltungs- und Technikmitarbeiter am künftigen Standort, wo bereits die Fläche für die Bauarbeiten vorbereitet ist. „Heute in vier Jahren sind wir bei den Proben für das Eröffnungsstück“, sagte Reichel.
Bis 2028 soll an der Langen Straße am Bussebart für 208 Millionen Euro ein modernes Haus mit zwei Sälen entstehen. Die Theatersäle sollen 650 beziehungsweise 200 Zuschauer fassen. Vorgesehen sind außerdem Gastronomie, öffentliche Bereiche und 100 Parkplätze im untersten Kellergeschoss. Das stufige Dach soll begrünt und Geothermie aus bis zu 100 Metern Tiefe genutzt werden. Vom Theater aus gibt es einen erhöhten Panorama-Blick auf den Rostocker Stadthafen. Reichel rechnet damit, dass 2025 die Arbeiten für die Baugrube und das Fundament beginnen.
Der Theater-Neubau ist seit Jahrzehnten Thema in Rostock. Nach der Zerstörung des alten Gebäudes 1942 zog das Ensemble in ein Provisorium im Patriotischen Weg. Die ehemalige Vereinsgaststätte wurde wiederholt erweitert. Schließlich fasste die Bürgerschaft 2018 und noch einmal Ende 2023 Beschlüsse für den Neubau. Das aktuell genutzte Haus gilt als marode, eine Sanierung dort wäre laut Theater um ein Vielfaches teurer als ein Neubau. Auch das jetzige Volkstheater Rostock ist ein Vier-Sparten-Haus mit Orchester, Schauspiel, Musiktheater und Tanz.
Volkstheater Rostock