Schülergericht: Neue Schülerrichter im Harz ausgebildet

Schon seit 2008 läuft im Harz ein Schülerrichter-Projekt. Jetzt sind weitere Jugendliche zu Laienrichtern ausgebildet worden.

Im Harz sind acht Jugendliche zu Schülerrichtern ausgebildet worden. Sie sollen künftig nach Straftaten von Gleichaltrigen über Sanktionen entscheiden, wie das Justizministerium mitteilte. Die Schülerrichter im Alter von 14 bis 17 Jahren sind Teil des Projekts „Schülergremium“, das schon seit 2008 im Anti-Gewalt-Zentrum Harz läuft. Es wird vom Justizministerium gefördert. Geplant ist eine Ausweitung auf andere Regionen.

Die Schülerrichter haben 50 Stunden Unterricht absolviert. Dabei erlernten sie Grundlagen zum Straf- und Prozessrecht, zur Gesprächsführung, zur Bedeutung von Kommunikation und zu Gruppenprozessen. 

Seit 2008 wurden im Harz bereits knapp 570 Fälle entschieden. Auf häufigsten ging es dabei um Diebstahl und Sachbeschädigung. In den vergangenen Jahren seien vermehrt Beleidigungen, auch in sozialen Netzwerken, Körperverletzungen und Hausfriedensbrüche dazugekommen. 

Ob ein Verfahren für das Schülergericht geeignet ist, entscheidet nach Ministeriumsangaben die Staatsanwaltschaft. Zudem müssen die Beschuldigten und die Erziehungsberechtigten zustimmen, dass die Schülerrichter den Fall verhandeln.