Viermal in Folge stieg die Kauflaune der Deutschen in den vergangenen Monaten. Im Juni ist der Aufwärtstrend zumindest vorübergehend gebremst.
Die Kauflaune der Deutschen hat sich zuletzt nicht mehr gebessert. Die Erholung der Verbraucherstimmung habe eine Pause eingelegt, teilten die Nürnberger Institute GfK und NIM auf der Grundlage ihrer jüngsten Studie zum Konsumklima in Deutschland mit. Sowohl die Erwartungen bezüglich des Einkommens als auch zur Entwicklung der Konjunktur hätten einen Dämpfer bekommen.
Auch die Neigung zu größeren Anschaffungen habe leicht im Vergleich zum Vormonat abgenommen. Im Gegenzug habe die ohnehin hohe Sparneigung noch einmal etwas zugelegt. „Die Unterbrechung des zuletzt verzeichneten Aufwärtstrends des Konsumklimas zeigt, dass der Weg aus der Konsumflaute mühsam werden wird und es immer wieder zu Rückschlägen kommen kann“, sagte NIM-Konsumexperte Rolf Bürkl.
Gestiegene Inflationsrate sorgt für Verunsicherung
Das Konsumklima war zuletzt vier Monate in Folge gestiegen. In der Prognose für Juli erreicht es nun einen Wert von -21,8 Punkten. Zum Vergleich: Vor der Corona-Pandemie hatte das Konsumklima vergleichsweise stabil bei einem Wert um + 10 Punkte gelegen.
„Die im Mai wieder etwas höhere Inflationsrate im Land sorgt für mehr Verunsicherung bei den Konsumenten, die auch im Anstieg der Sparneigung zum Ausdruck kommt“, betonte Bürkl. „Für eine nachhaltige Erholung der Konsumstimmung benötigen die Verbraucher – neben den existierenden realen Einkommenszuwächsen – auch Planungssicherheit, die vor allem für größere Anschaffungen der Haushalte notwendig ist“, sagte er. Der Preisauftrieb müsse gebremst werden, klare Zukunftsperspektiven müssten aufgezeigt werden.
Kaufzurückhaltung wegen steigender Preise
„Die gegenwärtige Kaufzurückhaltung ist zu einem wesentlichen Teil auf steigende Preise zurückzuführen“, heißt es von den Instituten weiter. Die Hoffnung auf eine rasche konjunkturelle Belebung sei ebenfalls getrübt. Dennoch sei davon auszugehen, dass sich die Erholung im zweiten Halbjahr fortsetzen werden.
Die Institute haben im Zeitraum vom 30. Mai bis 10. Juni 2000 Verbraucher befragt. Die Interviews werden im Auftrag der EU-Kommission geführt.