Transport: Was dem Daimler-Buses-Chef vor E-Reisebus-Einführung fehlt

2026 will Daimler Truck einen elektrischen Überlandbus anbieten. Ein E-Reisebus soll erst später folgen, es mangele an Infrastruktur. Dabei denkt der Spartenchef auch an ein menschliches Bedürfnis.

Vor der Einführung von elektrischen Reisebussen muss die Infrastruktur ausgebaut werden – dabei hat der Chef der Bussparte des Nutzfahrzeugherstellers Daimler Truck nicht nur Ladestellen im Blick. „Dazu kommt, dass beim Aufbau von öffentlichen Ladeparks für Überland- und Reisebusse auch beispielsweise Toiletten in entsprechender Anzahl mit aufgebaut werden müssen“, sagte Till Oberwörder der „Südwest Presse“ (Ulm/Samstag). „Drei WC-Kabinen sind da zu wenig. Da muss sich einiges ändern.“

Daimler Truck hatte am Montag bekanntgegeben, dass der batterieelektrische Überlandbus „Mercedes-Benz eIntouro“ ab 2026 an Kunden ausgeliefert werden soll. Er erhalte Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien und werde eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern bieten. Bislang ist im Portfolio von Daimler Buses lediglich der Stadtbus elektrifiziert. Bis 2030 soll dann auch ein elektrisch angetriebener Reisebus im Portfolio sein.

Das Problem sei die Infrastruktur, sagte Oberwörder der Zeitung. Stadtbusse würden abends im Depot geladen, beim Reisebus gehe das nicht. „Die elektrifizierten Reisebusse müssen auch unterwegs geladen werden. Das heißt, eine flächendeckende Ladeinfrastruktur ist zwingend notwendig“, erläuterte der Manager. „Die Geschwindigkeit beim Aufbau von Schnelllade- und Wasserstoffsäulen in Deutschland ist noch deutlich zu gering.“