Wegen der Fußball-EM ist sie in diesem Sommer wieder häufiger zu sehen: die Deutschlandfahne. So kam sie zu ihren Farben.
Schwarz-Rot-Gold: Die deutsche Geschichte ist voller Kriegsflaggen, voller Symbole eigener Überheblichkeit – doch die Fahne der Bundesrepublik hat damit nichts zu tun: Schwarz und Rot und Gold; das sind die Farben der Demokratie und der Freiheit. Sie wehten auf dem Hambacher Fest 1832. Zehntausende riefen da nach der Einheit Deutschlands und dem Ende von Fürstenherrschaft und Unterdrückung. Wenn die Revolution von 1848 gesiegt hätte, wäre die deutsche Fahne Schwarz-Rot-Gold gewesen.
Sie wurde es dann aber erst 1919 in der Republik von Weimar, der ersten auf deutschem Boden. Die Nazis brauchten nicht lange, um sie nach der Machtergreifung 1933 wegzusperren. Ruiniert haben sie sie dennoch für lange Zeit. Denn nach Weltkrieg und Holocaust hatten die Deutschen keine Symbole mehr, zu denen sich das eigene Land unbeschwert besingen ließ. Etwas Besseres als Schwarz-Rot-Gold war dennoch nicht im Angebot.
Die Deutschlandfahne und der Fußball
So wählte die Bundesrepublik wie die DDR diese Fahnenfarben; später fügte die DDR Hammer und Zirkel im Ährenkranz hinzu. Über Jahrzehnte taten sich die Deutschen schwer mit ihrer Fahne. Die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 war das erste Großereignis, bei dem sich Millionen an einem fahnenschwenkenden und friedvollen Patriotismus in Schwarz-Rot-Gold versuchten.
Und wie ist das Verhältnis zur Fahne heute im Sommer der Fußball-Europameisterschaft? Der stern hat sich bei Menschen im Land umgehört. Was sie über die Fahne und Patriotismus zu sagen haben, lesen Sie hier.