Pharmabranche: Roche legt Grundstein für 600-Millionen-Investition

Während die deutsche Wirtschaft ächzt und mit schlechten Zahlen und Prognosen kämpft, investiert der Pharmariese Roche in die Zukunft. Dafür reist dieser Tage sogar der Kanzler Scholz in den Süden.

Der Pharmariese Roche investiert mehr als 600 Millionen Euro in den Aufbau eines neuen Diagnostik-Produktionszentrums. In dem Neubau in Penzberg südlich von München sollen diagnostische Einsatzstoffe wie Enzyme, Antikörper oder Nukleotide gefertigt werden.

Scholz: Deutschland kann Weltspitze in Forschung und Biotechnologie werden

Deutschland hat das Zeug dazu, zur Weltspitze in der Medizinforschung und der Biotechnologie zu gehören“, sagte der für die Grundsteinlegung angereiste Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Allerdings geschehe dies nicht von allein – wichtig sei, dass in der Vergangenheit zu viele Auflagen, Fristen und Vorschriften die Branche unnötig ausgebremst hätten. 

Seit die Vorgaben gelockert worden seien, gehe es für die Pharma– und Biotech-Branche wieder aufwärts. „Nationale und internationale Unternehmen haben mehr als sieben Milliarden Euro in den Pharmastandort Deutschland angekündigt. Das hat es in dieser Dimension so über Jahre hinweg nicht gegeben“, sagte Scholz. Seit 2023 seien über 10.000 Arbeitsplätze in Deutschland geschaffen worden. „95 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung hat sie in den vergangenen Jahren erwirtschaftet – Tendenz: steigend.“ 

Söder: „Ein geiles Unternehmen“ und eine Mega-Geschichte

Neben Scholz nahmen unter anderem auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sowie weitere Vertreter der Landes- und Bundespolitik an der Grundsteinlegung teil. „Das ist schon eine Mega-Geschichte, ein geiles Unternehmen“, sagte Söder. Die Forschung von Roche werde die Welt verändern, daher sei die Investition eine Riesenchance für den Technologiestandort Deutschland. Hier werde kranken Menschen Hoffnung gegeben.

Das Gebäude ergänzt den Standort Penzberg, an dem Roche laut Scholz fast 8.000 Mitarbeiter beschäftigt. Das Werksgelände war 1972 auf dem Gebiet einer ehemaligen Kohlegrube entstanden und gilt heute als eines der größten Biotechnologiezentren Europas. 2027 soll der Neubau des 73 Meter langen, 41 Meter breiten und 37 Meter hohen Produktionszentrums fertiggestellt werden, die Produktion dann 2028 mit zunächst 200 Mitarbeitern starten. Die Investition hatte Roche bereits im vergangenen Jahr angekündigt, als die wirtschaftliche Lage in Deutschland noch deutlich besser war.

Söder und Scholz hoben zudem hervor, dass auch die Fraunhofer-Gesellschaft unweit des Roche-Geländes einen Standort aufbaue. „Transfer zwischen Wissenschaft und Industrie, das findet hier statt. Das ist wichtig – gerade für eine so forschungsstarke Branche wie Ihre“, sagte Scholz.