Folge der Katastrophe: Spanien führt bezahlten „Klima-Urlaub“ bei Unwetterwarnungen ein

Spaniens Regierung zieht aus den Unwettern mit mehr als 200 Toten Konsequenzen. Künftig sollen Arbeitnehmer sich in Notfällen leichter frei nehmen können.

Angesichts von Naturkatastrophen wie den verheerenden Überschwemmungen Ende Oktober wird in Spanien ein „bezahlter Klima-Urlaub“ eingeführt: Im Falle von akuten Unwetterwarnungen sollen so für bis zu vier Tage jegliche Fahrten oder Reisen vermieden werden, wie die spanische Arbeitsministerin Yolanda Díaz am Donnerstag im Sender RTVE sagte. Die Neuregelung wurde demnach bereits im spanischen Kabinett beschlossen.

Im Falle einer von den Behörden herausgegebenen Unwetter– oder Flutwarnung können Arbeitnehmer somit vier Tage lang zuhause bleiben und erhalten ihren Lohn vom Staat. Dies treffe für Warnungen der Zentralregierung ebenso zu wie für Warnungen von Regionalbehörden oder Stadtverwaltungen. Nähere Einzelheiten nannte die Ministerin der linksgerichteten Zentralregierung in Madrid nicht.

Unwetter in Spanien führten zu mehr 229 Toten

Mehrere Unternehmen waren nach den verheerenden Überschwemmungen im Osten und Süden Spaniens Ende Oktober in die Kritik geraten, weil sie von ihren Angestellten verlangt hatten, trotz einer dringlichen Warnung der Wetterbehörden an ihrer Arbeitsstelle zu bleiben. Die Firmen wiederum machten die Behörden verantwortlich, die zu spät gewarnt hätten.

Sintflutartige Regenfälle hatten Ende Oktober im Osten und Süden Spaniens zu massiven Überschwemmungen geführt, 229 Menschen kamen ums Leben, die meisten in der Region Valencia.