Regionale Kaufkraft: Nordfriesland bei regionaler Kaufkraft in Spitzengruppe

Wie hoch die Kaufkraft ist, hängt nicht nur vom Einkommen ab. Das örtliche Preisniveau entscheidet mit. So gibt es für Schleswig-Holstein und Hamburg Überraschungen.

Bei der regionalen Kaufkraft in Deutschland kommt der Kreis Nordfriesland auf einen Spitzenplatz. Nordfriesland liegt nach einer Auswertung des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) von Daten des Jahres 2022 bundesweit auf dem vierten Platz hinter den bayerischen Landkreisen Starnberg und Miesbach sowie dem hessischen Hochtaunuskreis. Nordfriesland profitiert dabei von einem unterdurchschnittlichen regionalen Preisniveau und einem überdurchschnittlichen Einkommen. Allerdings ist der Kreis Nordfriesland mit strukturschwachen ländlichen Gebieten auf dem Festland und den wirtschaftsstarken Touristeninseln Sylt, Föhr und Amrum sehr heterogen.

In der oberen Hälfte der 400 untersuchten Kreise liegen aus Schleswig-Holstein zum Beispiel Stormarn auf Platz 34, Dithmarschen (62), Rendsburg-Eckernförde (67) und Plön (122). Die Millionenstadt Hamburg rangiert deutlich weiter hinten auf Platz 304. Ein wichtiger Faktor dafür ist das hohe regionale Preisniveau von 111,4 Prozent. Das liegt zum großen Teil an den Mietpreisen in der Hansestadt. Der Durchschnitt in Deutschland liegt bei 100 Prozent.

Auch die kreisfreien Städte in Schleswig-Holstein schneiden schlecht ab. Neumünster rangiert auf Platz 362, gefolgt von Lübeck (366), Kiel (383) und Flensburg (394). In Flensburg treffen ein niedriges regionales Preisniveau von 97,2 und ein niedriges Einkommen zusammen.