Rick Okon spielt in „Sisi“ den Bruder der Kaiserin. Im Interview verrät er, was ihn an der Rolle reizte und wie der Dreh ablief.
Rick Okon (35) spielt in der vierten und finalen Staffel der Serie „Sisi“ mit (erste zwei Folgen ab 1. Dezember bei RTL+, lineare Ausstrahlung ab 8. Dezember bei RTL). Der ehemalige Dortmunder „Tatort“-Kommissar verkörpert Sisis (Dominique Devenport, 28) Bruder Louis, der zwischen seiner Verantwortung als neues Oberhaupt der Familie und der Liebe zu Opernsängerin Henriette Mendel (Antonia Moretti, 26) steht.
Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verrät Rick Okon, welchen Bezug er vor dem Dreh zur Geschichte von Sisi hatte, was er an Louis‘ Figur spannend findet und wie das Kostümdesign ihm in seiner Rolle geholfen hat. Zudem spricht er über seinen „Tatort“-Abschied und seinen Wunsch als Schauspieler.
Haben Sie die letzten Staffeln „Sisi“ verfolgt oder mussten Sie die Folgen vor dem Dreh aufholen?
Rick Okon: Ich habe vor Drehbeginn die ersten beiden Staffeln geschaut und dann während der Dreharbeiten die Dritte.
Inwiefern waren Sie mit der historischen Geschichte Sisis und ihrer Familie vertraut? Haben Sie auch die „Sissi“-Filme gesehen, die traditionell zu Weihnachten im TV laufen?
Okon: Ehrlich gesagt wusste ich nicht wirklich viel darüber. Und auch die „Sissi“-Filme mit Romy Schneider hatte ich nie vorher gesehen.
Sie spielen Sisis Bruder Louis. Was macht die Figur für Sie besonders?
Okon: Das Besondere an der Figur ist es, dass er im absoluten Zwiespalt zwischen seinen privaten Wünschen und den familiären Traditionen steht. Nach dem Tod seines Vaters wird er automatisch zum Familienoberhaupt, wo er nun alles dafür tut die Familie zusammenzuhalten und Entscheidungen im Sinne der Familie treffen muss. Auf der anderen Seite liebt er eine Frau, die er eigentlich nicht „lieben darf“, weil sie eine Bürgerliche ist.
Louis wird zum Familienoberhaupt berufen und soll obendrein noch Minister werden. Wie geht er mit diesem Druck um und wie war es für Sie, das zu spielen?
Okon: Louis versucht alles unter einen Hut zu bekommen und trifft dabei natürlich immer wieder auf Widerstände. Für mich war es spannend jemanden zu spielen, der hin- und hergerissen ist zwischen der Tradition, der Bürde seiner Familien und seinem ganz persönlichen Wunsch: Die Frau zu heiraten, die er liebt.
Auch die Liebe zur Opernsängerin Henriette wird zur Herausforderung. Wie war es mit Antonia Moretti zu drehen, kannten Sie sich vorher?
Okon: Antonia und ich kannten uns vorher nur vom Sehen und wir hatten auch schon vorher mal ein Casting für ein anderes Projekt zusammen. Der Dreh und die Arbeit mit ihr waren wirklich richtig schön. Antonia ist nicht nur eine wunderbare Schauspielerin, sondern auch ein toller Mensch.
Die Staffel wurde in Riga, Vilnius und Umgebung sowie Kroatien und Slowenien gedreht. Wo waren Sie zugegen und welche schwierigen, aber auch lustigen Momente am Set sind Ihnen in Erinnerung geblieben?
Okon: Ich habe sehr viel in Riga gedreht und ein paar vereinzelte Tage in Vilnius und Umgebung. Die ersten Wochen waren wir nur im Studio in Riga. Das fühlte sich irgendwann wie das „eigene Wohnzimmer“ an. Jeden Tag in die gleiche Garderobe, jeden Tag derselbe Drehort. Da gab es unzählige lustige und schöne Momente. Und als dieser Studioteil abgedreht war, sind wir viel umhergereist und haben an wirklich sehr schönen Orten drehen dürfen.
In einer Historienserie ist das Kostümdesign sehr wichtig. Welche Looks haben Sie getragen und wie haben Sie sich damit gefühlt?
Okon: Ja, die Kostümabteilung hat wirklich eine tolle Arbeit geleistet. Der Louis hat natürlich eine Uniform, die quasi gesetzt war. Sonst habe ich hauptsächlich Anzüge getragen. Wenn ich aus dem Kostüm und der Maske ans Set kam, fühlte es sich an, als wären wir in eine andere Zeit versetzt worden.
Im Februar ist die letzte „Tatort“-Folge mit Ihnen gelaufen. Vermissen Sie die Rolle?
Okon: Die Rolle des Jan Pawlak wird wahrscheinlich immer einen Platz in meinem Herzen haben. Ich mochte ihn sehr und bin aber auch happy über sein „Ende“ im Dortmunder Tatort. Aber ich würde nicht sagen, dass ich ihn vermisse, sondern dass ich ihn ganz gut losgelassen habe.
Mit der Vampir-Serie „Love Sucks“ haben Sie sich dieses Jahr noch einem ganz anderen Genre gewidmet. Auf welches Genre in Film und Serie hätten Sie in naher Zukunft Lust?
Okon: „Love Sucks“ war natürlich ein großer Spielplatz für mich, gerade in der Rolle des Theo. Weitere Genre-Projekte würden mir gut gefallen. Ich hätte auch Lust auf ein bisschen mehr Action (lacht)! Grundsätzlich gilt für mich aber immer, dass ich mich emotional mit der Figur identifizieren kann.