Norwegen und Deutschland bauen die Kooperation beim Bau und dem Betrieb von U-Booten aus. Erklärtes Ziel: eine höhere Einsatzbereitschaft und geringere Kosten.
Mit einem Besuch in Norwegen will Verteidigungsminister Boris Pistorius die Zusammenarbeit für eine Stärkung der U-Boot-Flotten beider Staaten ausbauen. Der SPD-Politiker landete in Bergen an der Südwestküste des Nato-Partners, wo er mit seinem norwegischen Amtskollegen Bjørn Arild Gram an der Grundsteinlegung für ein deutsch-norwegisches Instandsetzungszentrum teilnehmen wollte.
Deutschland und Norwegen haben 2021 einen gemeinsamen Vertrag zur Beschaffung von insgesamt sechs U-Booten mit der Firma Thyssen Krupp Marine Systems geschlossen. Das Projekt läuft unter der Bezeichnung „U212 CD“ und hat ein gemeinsames Design („Common Design“) der U-Boote beider Nationen zum erklärten Ziel.
Das Bundeswehr-Beschaffungsamt BAAINBw hatte erklärt, nicht nur der technologische Fortschritt zeichne diese neue U-Boot-Klasse aus. Durch die enge Kooperation mit Norwegen werde es Synergien im Betrieb, der logistischen Versorgung und der Instandsetzung geben. So würden „die operative Verfügbarkeit dieses strategischen Waffensystems gesteigert und Kosten reduziert“.
„Die Kombination aus gesteigerter Reichweite, einem gegen Aufklärung geschützten Design und nicht zuletzt der Kooperation mit unserem norwegischen Partner wird unseren Streitkräften neue Möglichkeiten für den Einsatz im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung verschaffen“, hatte ein Fachmann des Beschaffungsamtes erklärt.
Pistorius wird auf dem Marinestützpunkt Haakonsvern erwartet. Vorgesehen ist, das geplante neue U-Boot-Zentrum zu präsentieren.
Das deutsche Verteidigungsministerium hat bereits zwei der neuen Boote geordert und will vier weitere für deutlich mehr als vier Milliarden Euro bestellen. Dies gilt auch als Schritt, um Nato-Anforderungen zu erfüllen.