Es geht vor allem um Betrug beim Fahrzeughandel. Die Behörden ermitteln wegen Betruges, Steuerhinterziehung, Urkundenfälschungen und Geldwäsche.
Autos, Luxusuhren, Gold: Seit Jahren ermitteln die Behörden gegen Großfamilien, unter anderem wegen Betruges. Nun wurden erneut Wohnobjekte in Frankfurt durchsucht. Dabei wurden Bargeld in fünfstelliger Höhe, mehr als 30 hochwertige Uhren, zwei hochwertige Fahrzeuge sowie Schmuck und Goldmünzen sichergestellt, wie die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt mitteilte.
An den Durchsuchungen Anfang Dezember waren 45 Beamte von Steuerfahndung und Polizei sowie zwei Staatsanwälte beteiligt. Die Einsatzmaßnahmen sind Teil eines Ermittlungskomplexes, der seit Juni 2018 läuft.
„Gegenstand des umfangreichen Gesamtkomplexes sind Ermittlungs- und Strafverfahren gegen über 60 Angehörige mehrerer miteinander verbundenen Großfamilien wegen des Verdachts von Betrugsdelikten und Steuerhinterziehungen im Zusammenhang mit Fahrzeughandel, Urkundenfälschungen, Sozialleistungsbetrug und Geldwäsche„, so die Generalstaatsanwaltschaft.
Betrugsmasche: künstlicher Motorschaden
Die jüngsten Maßnahmen richteten sich gegen fünf Beschuldigte im Alter von 28 bis 48 Jahren. Eine der Betrugsmaschen geht so: Einem Autoverkäufer wird suggeriert, das Fahrzeug habe einen Motorschaden, nachdem bei der Besichtigung heimlich durch eine Kanüle oder ein präpariertes Taschentuch kleine Mengen Motoröl in den Kühlwasserbehälter eingeführt wurden. Danach wird das Auto deutlich unter Wert angekauft.
In dem Gesamtkomplex wurden bislang mehr als 2,4 Millionen Euro an Vermögenswerten sichergestellt, darunter Immobilien im Wert von mehr als 1,2 Millionen Euro. Gegen bislang 36 Personen wurde bereits Anklage erhoben beziehungsweise Strafbefehle beantragt. 24 Personen wurden bereits verurteilt.