Die CSU macht mit den Dönerpreisen Wahlkampf – nicht als erste Partei. Die Christsozialen wollen aber erst Spenden einsammeln, bevor es am Dönerstand günstiger werden soll.
Der Döner dürfte im Wahlkampf vor der Bundestagswahl Anfang 2025 noch eine große Rolle spielen, ist das Fast Food doch längst zum Politikum geworden. Politiker aus fast allen Parteien reden über die rasant gestiegenen Preise. Auch die CSU springt auf den Zug auf.
Die Christsozialen suchen wie der Rest des Politikbetriebes nach Wegen, um die Preise wieder zu drosseln – doch zuvor wollen sie das Geld ihrer Unterstützer haben. In einer Wahlkampfmail und auf Social Media bittet die CSU um eine Spende in Höhe von sieben Euro, analog zum aktuellen handelsüblichen Dönerpreis. Die finanzielle Unterstützung soll der bayrischen Partei dabei helfen, bei der nächsten Wahl ein gutes Ergebnis zu erreichen und ihre Ziele politisch durchzusetzen.PAID Söder Interview 05.50
CSU verspricht geringere Dönerpreise
Zu diesen Zielen gehört auch die Senkung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie von 19 auf sieben Prozent. Zudem will sich die CSU für Bürokratieabbau und günstigere Energiepreise einsetzen. „Das senkt die Kosten von Deinem Dönerladen und am Ende wird Dein Döner günstiger“, verspricht die Partei und wirbt mit dem Slogan: „Dönerpreisbremse jetzt!“
Durch die starke Inflation ist der Döner in den vergangenen Jahren massiv teurer geworden. Seitdem ist das Imbissgericht zum Symbol für die gestiegenen Preise und die Existenzsorgen vieler Menschen avanciert.
Dönerpreis beschäftigt auch den Kanzler
Die „Dönerpreisbremse“, zuerst vor allem von jungen Menschen noch eher scherzhaft gefordert, wird mittlerweile auf höchster politischer Ebene immer wieder ins Feld geführt. Bereits im Frühjahr setzte sich die Linke offiziell dafür ein: Der Staat sollte für jeden Döner drei Euro hinzuzahlen, der Preis bei 4,90 Euro gedeckelt werden.Linke fordert Dönerpreisbremse 10.00
Bundeskanzler Olaf Scholz erteilte der Preisbremse vor einigen Monaten eine Absage, nannte es aber immerhin „bemerkenswert“, dass er vor allem von jungen Menschen immer wieder darauf angesprochen werde. Und auch Außenministerin Annalena Baerbock ging in ihrer Rede auf dem Grünen-Parteitag im November ausdrücklich auf das Dönerproblem ein: „Dieses Gefühl, wir können uns unser ganzes Leben nicht mehr leisten: Das ist die Herausforderung unserer Zeit.“
Für CSU-Chef Markus Söder wiederum scheint der Döner als Wahlkampfthema wie gemacht. Der bayrische Ministerpräsident zeigt sich auf seinen Social-Media-Kanälen gerne mit Fast Food. Aus seiner Vorliebe für Fleisch macht er keinen Hehl. Im Sommer traf er sich mit 40 Followern zum Döneressen, und auf dem CSU-Parteitag in Augsburg gab es am „Söder-Döner“-Stand den Kebab für drei Euro. Ein Preis, von dem Dönerliebhaber in Deutschland wohl auch in Zukunft nur noch träumen können – egal, welche Partei bei der nächsten Bundestagswahl gewinnt.
Quellen: CSU, Markus Söder auf Instagram, Olaf Scholz auf Instagram