Täter haben in der Anonymität des Internets leichten Zugang zu Minderjährigen. Erst bei Online-Spielen und dann direkt suchen sie das Vertrauen der Kinder – und missbrauchen sie sexuell.
Ein in Dresden lebender Mann soll über fast vier Jahre hinweg über das Internet 18 damals 10- bis 13-jährige Jungen zu sexuellen Handlungen gezwungen haben. Die Staatsanwaltschaft Dresden hat Anklage wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs von Kindern ohne Körperkontakt gegen den 32-Jährigen erhoben. Dem gebürtigen Zwickauer, den die Eltern eines der Betroffenen anzeigten, werden 80 Fälle zwischen Ende Mai 2019 und Ende Januar 2023 vorgeworfen.
Kontaktaufnahme über Online-Spiele
Laut Anklage kam er über Online-Spiele in Kontakt mit den Jungen und erlangte dann meist über Messengerdienste ihr Vertrauen. Später soll er sie veranlasst haben, sexuelle Handlungen an sich vorzunehmen und ihm bei solchen zuzuschauen oder ihm Aufnahmen von sexuellen Handlungen zu schicken oder ihn dabei zuschauen zu lassen.
Der Beschuldigte ist einschlägig vorbestraft und wegen einer seit 2023 rechtskräftigen Verurteilung in Haft. Er machte demnach bisher keine Angaben zu den neuerlichen Vorwürfen. Über die Zulassung der Anklage und einen Prozesstermin entscheidet das Landgericht Dresden.