Drake veröffentlichte einen Song, auf dem die Stimme des legendären Rappers Tupac zu hören ist. Sheryl Crow findet das „abscheulich“.
Sheryl Crow (62) hat in einem Interview das Verhalten ihres Musikkollegen Drake (37) verurteilt. Der Sänger befindet sich aktuell im Streit mit Kendrick Lamar (37) und veröffentlichte im April den Disstrack „Taylor Made Freestyle“. Dieser enthält eine Strophe, in der die mit künstlicher Intelligenz generierte Stimme des verstorbenen Rappers Tupac Shakur (1971-1996) zu hören ist. „Es ist hasserfüllt. Es widerspricht der Lebenskraft, die in uns allen steckt“, äußerte sich Crow gegenüber der BBC dazu.
Der Song wurde kurz nach der Veröffentlichung wieder gelöscht, da Tupacs Erben mit einer Klage drohten. „Man kann niemanden von den Toten auferstehen lassen und glauben, dass man das dulden würde“, kritisierte die Rocksängerin weiter. Drake habe damit gerechnet, dass nach einer Entschuldigung alles vergessen sei, aber „es ist bereits geschehen, und die Leute werden es finden, auch wenn er es wieder herunternimmt“.
„Eklatanter Missbrauch des Vermächtnisses“
„Taylor Made Freestyle“, in dem auch Snoop Doggs (52) KI-generierte Stimme zu hören war, ist einer der Songs, der in der Fehde zwischen Drake und Kendrick Lamar entstanden ist. Tupac wird von Drake darin als Verbündeter seines Feindes dargestellt. Der Nachlass des verstorbenen Rappers war mit dem Song nicht einverstanden.
In einem Schreiben des Anwalts Howard King, das „People“ vorliegt, wird die Aktion als „eklatanter Missbrauch des Vermächtnisses eines der größten Hip-Hop-Künstler aller Zeiten“ bezeichnet und betont, dass der Nachlass „niemals seine Zustimmung“ zur Verwendung von Tupacs Gesang gegeben habe. King appellierte an Drake, sich des „Schadens, den nicht autorisierte KI-Imitationen Künstlern, einschließlich Ihnen selbst, zufügen können“, bewusst zu werden.
Sheryl Crow fordert Maßnahmen
Sheryl Crow hat bereits in der Vergangenheit die Verwendung von künstlicher Intelligenz in der Musikbranche missbilligt – mit „Evolution“ hat sie sogar einen ganzen Song dagegen geschrieben. In einem Gastbeitrag in „The Hollywood Reporter“ forderte sie den US-amerikanischen Kongress auf, „jetzt zu handeln“ und Maßnahmen gegen KI in der Musik einzuleiten. „Es ist falsch, das Abbild, die Stimme, die Worte oder die Kunst eines Künstlers so zu manipulieren, als komme es von ihm selbst“, schrieb die vielfache Grammy-Preisträgerin.
Künstliche Intelligenz spielt in der Musik eine immer größere Rolle. Erst am 24. Juni wurde vom US-amerikanischen Musikindustrie- Branchenverband RIAA eine Klageschrift gegen zwei Start-ups eingereicht, auf denen man sich Musikstücke erstellen lassen kann. Die dafür verwendete KI-Software nutze urheberrechtlich geschützte Songs von bekannten Musikern.