Der Konzern streicht Stellen nicht nur im kriselnden Raumfahrtbereich, sondern auch in der Zentrale der Rüstungs- und Raumfahrtsparte in Ottobrunn. Die Staatsregierung ist alarmiert.
Der bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) hat die Stellenabbau-Pläne von Airbus in Ottobrunn als inakzeptabel kritisiert. „Es kann nicht sein, dass der Freistaat den Aufbau der größten Luft- und Raumfahrtfakultät Europas vorantreibt und Spezialisten und Talente aus aller Welt nach Bayern holt, während Airbus am selben Standort den Schrumpfkurs der letzten Jahre noch beschleunigt.“
Die Airbus-Zentrale im französischen Toulouse will in der Rüstungs- und Raumfahrtsparte rund 2.000 Stellen streichen – davon fast 700 allein in Deutschland. Neben dem Hauptquartier in Ottobrunn sind auch die Standorte Friedrichshafen, Manching, Bremen, Backnang und Ulm betroffen.
Der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats, Thomas Pretzl, hatte „die unzureichende Vertretung deutscher Manager bei der Leitung des Raumfahrtbereichs“ kritisiert und die Bundes- und Landespolitik aufgefordert, sich für die Arbeitsplätze, Standorte und Technologien zu positionieren.
Blume sagt: „Das Headquarter von Airbus Defence and Space muss in Ottobrunn bleiben – hier darf es kein Wackeln geben. Es geht um Standort- und Technologiesouveränität und handfeste deutsche Interessen.“ Das Airbus-Management müsse in die Pflicht genommen werden. „Deutschland darf nicht auf die bloße Zuliefererrolle beschränkt werden.“ Ohne das jahrzehntelange Engagement Deutschlands und Bayerns gäbe es den Airbus-Konzern heute gar nicht. Der Aderlass sei in den letzten Jahren schon viel zu groß gewesen.