In Deutschland ist zum zweiten Mal eine im Ausland erworbene Infektion mit der neuen Mpox-Variante Klade 1b nachgewiesen worden. Betroffen sei eine Familie aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis in Nordrhein-Westfalen, wie die Landkreisverwaltung in Bergisch Gladbach am Montag mitteilte. Ein Familienmitglied habe sich vermutlich bei einer Reise nach Afrika angesteckt, im weiteren Verlauf seien drei weitere Familienangehörige erkrankt. Darunter seien zwei Kinder.
Im Oktober war erstmals eine Infektion mit der neuen Mpox-Variante Klade Ib bei einem Mann in Köln nachgewiesen worden, nachdem dieser laut Behörden von einer Afrikareise zurückgekehrt war. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Montag gab es in der Zwischenzeit keine weitere Nachweise in Deutschland.
Die Gefährdungslage für die breite Bevölkerung sei weiterhin als „gering“ einzuschätzen, erklärte das für die Bekämpfung ansteckender Krankheiten in Deutschland zuständige Institut am Montag in Berlin. „Für eine Übertragung von Mpox ist ein enger körperlicher Kontakt erforderlich.“ Das RKI beobachte die Situation weiterhin genau und werde seine Einschätzungen laufend anpassen.
Mpox ist keine neue Krankheit, sie ist bereits seit Ende der 50er Jahre bekannt. Sie verursacht Fieber, Muskelschmerzen und pockenähnliche Pusteln auf der Haut. In den meisten Fällen verläuft sie laut Behörden mild. Seit etlichen Monaten breitet sich auf dem afrikanischen Kontinent jedoch massiv die neue Variante Klade 1b aus, die als aggressiver und gefährlicher gilt.
Erst vor etwa drei Wochen bestätigte die Weltgesundheitsorganisation wegen der angespannten Lage in Afrika erneut die höchste Alarmstufe, die sie im August aktiviert hatte. Demnach handelt es sich bei Ausbreitung von Klade 1b um eine „gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite“. Die zuletzt am stärksten davon betroffenen Länder waren Kenia sowie Burundi und Nigeria.
Gegen Mpox gibt es zugelassene Impfungen, die auch nach etwaiger Ansteckung möglich sind. Früher war die Krankheit unter dem Namen Affenpocken bekannt. Vor der Ausbreitung der neue Variante kursierten bereits andere Formen wie Klade IIb. Diese Variante breitete sich seit Mitte 2022 in einer weltweiten Infektionswelle aus und erreichte auch Deutschland. Bis heute werden laut RKI weiter vereinzelte Ansteckungen mit IIb verzeichnet, Tote gab es bisher nicht.