Wasserschutzpolizei: Rheinland-Pfalz modernisiert Polizeiboot-Flotte

Die Wasserschutzpolizei in Rheinland-Pfalz ist für mehr als 605 Kilometer schiffbarer Wasserstraßen zuständig. Jetzt hat sie ein neues Boot, weitere sollen folgen.

Das neue Polizeiboot der Wasserschutzpolizei Rheinland-Pfalz ist in elf Tagesetappen von der österreichischen Werft an der Donau über den Main-Donau-Kanal, den Main und den Rhein bis nach Ludwigshafen geschippert. Die 1,9 Millionen Euro teure „WSP 2“ kommt an dem Standort auf 55 Rheinkilometern zum Einsatz. Es ist das 16. Boot der Landesflotte, bisher waren es 15, so das Innenministerium.

Die Beamten in Ludwigshafen überwachen eine der wichtigsten Wasserstraßen Europas auf dem Abschnitt zwischen Otterstadt (Rhein-Pfalz-Kreis) und Eich (Kreis Alzey-Worms). Eine ihrer Hauptaufgaben sei die Kontrolle der Großschifffahrt, sagte Markus Frensch von der Wasserschutzpolizei. 

Die großen Schiffe auf dem Rhein werden immer höher

„Die großen Schiffe werden immer größer und höher.“ Die neue höhenverstellbare Übersteigeplattform der „WSP 2“ helfe den Beamten auf die Schiffe zu gelangen, um sie kontrollieren zu können, erläuterte Frensch.

Außer der Kontrolle des Schiffsverkehrs überprüft die Wasserschutzpolizei – insgesamt mehr als 190 Polizisten landesweit – auch die Einhaltung von Umwelt- und Sicherheitsstandards. Im Aufgabenbereich der Ludwigshafener liegen auch mehrere große chemische Industrieunternehmen sowie Sportbootanlagen und Containerbrücken, sagte Innenminister Michael Ebling (SPD) in Ludwigshafen. Die Wasserpolizei rette zudem immer wieder Menschenleben.

Insgesamt ist die Wasserschutzpolizei für 605 Kilometer Wasserstraßen im Bundesland zuständig, einschließlich deren Nebenarmen, Ufern, Anlagen und Häfen. 290 Kilometer davon erstrecken sich nach Darstellung des Innenministeriums auf den Rhein und 232 Kilometer auf die Mosel. Dazu kommen Saar und Lahn. 

Das neue Polizeiboot hat vieles, was sein Vorgänger nicht hatte 

„Das neue Boot hat eine sehr große Fahrstabilität, es liegt sehr satt im Wasser und lässt sich dadurch total gut steuern“, sagte Frensch, der es bei der Überfahrt aus Österreich steuern konnte. „Das Boot ist sehr Kurs-stabil und dabei sehr praktisch, wenn man in unruhigem Gewässer mit vielen Wellen unterwegs ist oder an ein Schiff ran fährt.“ Um nah ans Ufer zu fahren, sei es dagegen schwerfälliger als ein leichtes Boot, nannte er einen Nachteil.

Zu den jetzt 16 schweren Polizeibooten in Rheinland-Pfalz kommen nach den Worten der Leiterin der Wasserschutzpolizei des Landes, Katja Falkenstein, noch sechs schnelle leichte Außenborder-Boote. Ein Schwesterschiff der „WSP“ sei im Bau und werde 2025 fertig. In Rhythmus von zwei bis drei Jahren sollten noch zwei weitere schwere Boote folgen. 

Bis 2027 sollen insgesamt rund fünf Millionen Euro in die Modernisierung der Flotte investiert werden, sagte Innenminister Michael Ebling. Der SPD-Politiker war bei der Indienststellung der „WSP 2“ in Ludwigshafen dabei. 

Zehn Standorte der Wasserschutzpolizei

Der Wasserschutzstandort ist – zusammen mit den Außenstellen – einer von zehn in Rheinland-Pfalz und das Jahr über immer besetzt. Auf den Polizeibooten müssen aus Sicherheitsgründen immer mindestens drei Kollegen mitfahren, sagte Frensch. 

Das neue Polizeiboot hat ein neues Design und kann mit einer Leistung von fast 1.100 PS mehr als 50 Kilometer pro Stunde fahren. Es verfügt über eine Wärmebildkamera, einen Suchscheinwerfer und ein Autopilot-System. Eine Gangbordheizung hält die Laufplanke im Winter eisfrei. 

GdP freut sich schon auf das nächste Boot im Herbst 2025

„Die Wasserschutzpolizei ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Sicherheitsstruktur“, sagte Ebling. „Mit der „WSP 2″ verbessern wir nicht nur die Arbeitsbedingungen unserer Einsatzkräfte, sondern erhöhen auch die Effizienz und Sicherheit auf den schiffbaren Wasserstraßen.“ 

Die Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Stefanie Loth, begrüßte die Verjüngung der Flotte und freut sich schon auf das nächste Boot, das im Herbst 2025 in Dienst gestellt werden solle. Im Landeshaushalt sei dafür vorgesorgt. 

An der grundsätzlichen Forderung, dass die Größe der Flotte nicht unter 15 Boote sinken soll, habe sich nichts geändert, sagte Loth. Seit 2022 fordert die GDP zudem den Neubau einer zurückgebauten Bootstankstelle mit einem Fassungsvermögen von 5000 Litern.