2024 ist nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts (DWD) das heißeste Jahr in Deutschland seit dem Beginn der systematischen Wetterbeobachtung vor mehr als 140 Jahren gewesen. „Noch nie war es in Deutschland seit Ende des 19. Jahrhunderts so warm wie 2024“, erklärte DWD-Vorstand Tobias Fuchs am Dienstag im hessischen Offenbach. Dies geht demnach aus der vorläufigen Jahresbilanz hervor, genauere Angaben zu den Messwerten machte der nationale Wetterdienst zunächst aber nicht.
Detaillierte Informationen für die Bundesrepublik und einzelne Bundesländer sollen erst am 30. Dezember mit der DWD-Jahresbilanz veröffentlicht werden. Fuchs warnte vor den Folgen einer fortschreitenden Klimaerwärmung. „Die Folgen der sich weiter verstärkenden Erderwärmung treffen uns mit häufigeren und intensiveren Wetterextremen – als Gesellschaft und als Einzelne müssen wir unser Klima viel besser schützen“, erklärte er.
Der DWD betreibt ein bundesweites Netz aus rund 2000 Messstationen und ist für die amtliche Wetterbeobachtung zuständig. Die flächendeckende wissenschaftliche Wetteraufzeichnung in Deutschland begann im Jahr 1881. Seither liegen verlässliche Vergleichsdaten vor.
Laut Wetterdienst würde 2024 damit das Vorjahr 2023 ablösen, das mit einer Temperaturmittel von 10,6 Grad Celsius das bisher heißeste seit Messbeginn war. Das waren 2,4 Grad mehr als der Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990, die als Basis für langfristige Vergleich herangezogen wird.
Dem DWD zufolge stiegen die Temperaturen in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten allgemein stärker als im weltweiten Schnitt. Neun der bislang wärmsten zehn Jahre seit Messbeginn hierzulande traten demnach nach der Jahrtausendwende auf. Unter anderem waren auch 2022 und 2018 Rekordjahre.
Auch weltweit dürfte 2024 Wissenschaftlern zufolge das bislang heißeste Jahr seit Messbeginn sein. Ein Spitzenwert werde „ziemlich sicher“ erreicht, teilte der EU-Erdbeobachtungsdienst Copernicus in der vorigen Woche mit.
Demnach wird 2024 auch das erste Jahr, in dem die Erderwärmung die Schwelle von 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter überschreitet. Die internationale Staatengemeinschaft setzte sich im Pariser Klimaabkommen 2015 eigentlich das Ziel, ein Überschreiten der Schwelle zu verhindern.