Debatte um Böller-Verbote: Kommunen beklagen viel Müll wegen Silvester-Feiern

Böller wollen brandenburgische Kommunen zum Jahreswechsel nicht verbieten. Für eher schlechte Stimmung sorgt aber der Silvester-Müll.

Brandenburgische Kommunen setzen zum Jahreswechsel nicht auf Verbotszonen für Feuerwerk und Böller. Allerdings berichten Kommunen von aufwendigen Aufräumarbeiten, weil viel Müll anfällt. 

In Berlin dagegen werden wieder Verbotszonen eingerichtet, weil die Sicherheitsbehörden zum Jahreswechsel in manchen Gegenden Straftaten und Angriffe auf Einsatz- und Rettungskräfte befürchten. In Brandenburg hatten die Feuerwehren meist von recht friedlichen Feiern zum Jahreswechsel 2023/2024 berichtet.

Cottbus appelliert: Müll durch Feuerwerk selber wegräumen

Negative Aspekte der Silvester-Böllerei seien neben der Entstehung des Mülls vor allem die Feinstaubbelastung und der Lärm, der vor allem für eine Vielzahl von Tieren eine extreme Belastung darstelle, teilte die Stadt Cottbus auf Anfrage mit. Für viele Menschen gehöre aber das Silvesterfeuerwerk traditionell zum Jahreswechsel dazu. Zugleich appelliert die Stadt: „Wer feuerwerkt, möge den dabei entstehenden Müll in der Nacht oder am Neujahrstag wieder wegräumen. Da wäre schon viel getan, und das kostensparend.“ 

Aufräumarbeiten in Eberswalde dauern bis zu einer Woche

Aus Eberswalde hieß es, die aufwendigen Aufräumarbeiten dauerten bis zu einer Woche. Die Entsorgung des Abfalls verursache Kosten zwischen 1.000 Euro und 1.500 Euro. Im vergangenen Jahr habe sich der städtische Bauhof auf rund ein bis fünf Tonnen Silvestermüll vorbereitet. 

Feuerwerks-Tradition in Brandenburg/Havel nicht unumstritten

„Mit Blick auf den verursachten Müll ist die Tradition der Silvesterfeuerwerke zum Jahreswechsel auch in der Stadt Brandenburg an der Havel nicht unumstritten“, teilte die Stadt Bandenburg an der Havel mit. Die Kommune prüfte die Möglichkeit für ein böllerfreie Zonen, sah jedoch keine gesetzliche Grundlage und nannte die Durchsetzung sehr aufwendig. 

Bundesweit verboten ist Pyrotechnik ohnehin in der Nähe von Krankenhäusern, Kinder- und Altenheimen, Kirchen oder brandempfindlichen Gebäuden wie Fachwerkhäusern. 

Kontrollen der Bundespolizei in Grenzregion 

Die Bundespolizei kontrolliert in Brandenburg vor allem an der Grenze zu Polen, ob Feuerwerksschmuggler mit verdächtigen Kartons unterwegs sind. Immer wieder stellen die Beamten vor dem Jahreswechsel verbotene Silvester-Knaller sicher.