„Unwahre Behauptungen“: Scholz verteidigt „Tünkram“-Äußerung an Merz

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat seine umstrittene seine Äußerung über seinen Unionsrivalen Friedrich Merz verteidigt. Er habe gesagt, dass Merz gerne „Tünkram“ – also „frei erfundenes Zeug“ – zusammenrede, weil dieser die Unwahrheit über sein Verhalten auf EU-Ebene gesagt habe, sagte Scholz am Dienstag in Berlin. Anders als von Merz behauptet spreche er bei der EU mit vielen Leuten und beteilige sich ununterbrochen an Debatten.

Im Bundestag hatte Merz Scholz am Montag in der Debatte über die Vertrauensfrage vorgeworfen, bei den Debatten auf EU-Ebene passiv zu sein und sich nicht zu Wort zu melden. Dies sei „zum Fremdschämen“, sagte der CDU-Chef. „Es ist peinlich, wie sie sich auf europäischer Ebene verhalten. Sie blamieren Deutschland.“

Fritze Merz erzählt gern Tünkram“, sagte Scholz darauf im ZDF-„heute journal“, als er auf die Merz-Äußerung angesprochen wurde. „Tünkram“ ist Plattdeutsch und bedeutet dummes Zeug oder Unsinn. 

CSU-Chef Markus Söder reagierte darauf am Dienstag empört. Scholz‘ Verhalten sei „echt unmöglich“ gewesen, sagte er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Unionskanzlerkandidaten. Es sei ein Zeichen von Hilf- und Respektlosigkeit, in einer Fernsehsendung Namen zu verunglimpfen. Scholz sei kein Vorbild mehr für die Demokratie, sondern „der peinlichste Bundeskanzler, den unser Land je hatte“.

„Ich finde immer ganz überraschend, dass Leute eigenwillige Dinge sagen, die nicht ganz stimmen – und dann verwundert sind, dass man etwas salopp darauf hinweist“, sagte Scholz am Dienstag zu seiner Äußerung über Merz. Genau das habe er am Dienstagabend gemacht. Sein Vorschlag sei nun, es zu unterlassen, „mit unwahren Behauptungen weiter durch den Wahlkampf zu ziehen“.