Eklat um Friedrich Merz: „Der Alte“, „Mutti“, „Fritze“ – die skurrilen Spitznamen deutscher Politiker

Olaf Scholz hat mit seiner Bemerkung zu Friedrich „Fritze“ Merz den Wahlkampf auch rhetorisch eröffnet. Der CDU-Chef ist nicht der erste Politiker mit einem skurrilen Spitznamen.

„Fritze Merz erzählt gern Tünkram“ – mancher wird sich gedacht haben, er haben sich verhört. Ein Frontalangriff auf den politischen Gegner, gepaart mit hanseatischem Zungenschlag – man könnte fast meinen, Helmut Schmidt sitze (und rauche) und noch im Kanzleramt. Aber nein, dieser Seitenhieb kam von Bundeskanzler Olaf Scholz

Aufregung um „Fritze“ Merz

Die Union jedenfalls zeigte sich fassungslos. „Ich verbitte mir das, dass der Herr Bundeskanzler mich in dieser Art und Weise hier persönlich bezeichnet und angreift. Aber das ist offensichtlich ein Muster, das wir jetzt sehen“, erklärte Friedrich Merz in der gleichen Ausgabe des ZDF-„heute journals“. Ob dieser Spitzname tatsächlich an ihm hängen bleibt, wird sich zeigen. Fest steht: Er ist nicht der erste deutsche Politiker, der einen Beinamen erhält. Ob von der Presse, dem politischen Gegner oder eigenen Parteifreunden: In der Vergangenheit mussten so einige Staatsmänner und -frauen damit zurechtkommen, mit einem nicht gerade schmeichelhaften Alias versehen zu werden. Kommentar Tünkram 11.48

Ob Konrad Adenauer, „der Alte“, Ludwig Erhard, „der Dicke“ oder Helmut Kohl, die „Birne“ – einige Respektlosigkeiten haben die (Amts-)Zeit ihrer Träger überdauert. Aber es gibt auch positive Beispiele. Kurt Georg Kiesinger wurde qua seiner brillanten Rhetorik „König Silberzunge“ getauft, Helmut Schmidt wegen seiner Schlagfertigkeit in Rededuellen „Schmidt Schnauze“. Und Angela Merkel entwickelte sich von „Kohls Mädchen“ zur fürsorglichen „Mutti“. 

In der Fotostrecke sehen Sie despektierliche, respektvolle und fast vergessene Spitznamen deutscher Politiker seit der Gründung der Bundesrepublik.