Umwelt: Gewerkschaft: Gipsabbau im Südharz ermöglichen

Umweltschützer sind gegen Erkundungsbohrungen für einen möglichen Gipsabbau vor Gericht gezogen. Gewerkschafter weisen nun auf den Aspekt von Arbeitsplätzen und Baustoffen hin.

In der Debatte um die umstrittenen Gips-Probebohrungen im Südharz weisen Gewerkschafter auf die Aspekte von Arbeitsplätzen und Gips als unverzichtbarem Baustoff hin. Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) forderte Sachsen-Anhalts Landesregierung aufgefordert, die Beschäftigung in der Gipsindustrie langfristig zu sichern. Die Politik müsse sich dringend dafür einsetzen, einen Gipsabbau in Zukunft zu ermöglichen und so Planungssicherheit für Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu schaffen. Hunderte Arbeitsplätze hingen direkt oder indirekt von der Gipsindustrie ab. 

Anfang Dezember hatte der Landkreis Mansfeld-Südharz den umstrittenen Erkundungsbohrungen für den Gipsabbau im Biosphärenreservat im Südharz zugestimmt. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zog vor Gericht, um die Bohrungen zu verhindern. Das Verwaltungsgericht stoppte die Probebohrungen vorerst.

Die IGBCE erklärte, Gips als unverzichtbarer Baustoff drohe knapp zu werden. Mit dem Ausstieg aus der Kohleverstromung entfalle er als Nebenprodukt aus der Rauchgasentschwefelung vollständig. So sei bislang ein wesentlicher Teil des Gipsbedarfs gedeckt worden. „Die Erkundungsbohrungen im Südharz sind aus Sicht der IGBCE ein erster, notwendiger Schritt, um langfristige Planungssicherheit zu schaffen und die Rohstoffversorgung in der Region sicherzustellen“, hieß es weiter.