In der Krise: Ermittlungen gegen Ex-Knaus-Tabbert-Vorstände in Stuttgart

Die Staatsanwaltschaft verdächtigt Manager des Wohnmobilherstellers des Betrugs bei Gewichtsangaben der Fahrzeuge. Die schlechten Nachrichten für das Unternehmen häufen sich.

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt gegen ehemalige Vorstände und gegen Mitarbeiter des Wohnmobil-Herstellers Knaus Tabbert. Sie werden des Betrugs und der strafbaren Werbung verdächtigt. Dabei geht es um eine Überschreitung des technisch zulässigen Gesamtgewichts bei bestimmten Fahrzeugen der Gewichtsklasse bis 3,5 Tonnen. 

Im Rahmen dieser Ermittlungen und eines Bußgeldverfahrens gegen Knaus Tabbert durchsuchen derzeit Staatsanwälte und Einsatzkräfte des Landeskriminalamts Baden-Württemberg „ein Objekt in Bayern“, wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Stefanie Ruben, sagt. Zur Zahl der Verdächtigen und zu den ehemaligen Vorstandsmitgliedern will sie sich nicht äußern. 

Das Unternehmen im niederbayerischen Jandelsbrunn betont in der Mitteilung an die Börse, dass es mit der Staatsanwaltschaft kooperiere und eine unabhängige interne Untersuchung zur Aufklärung des Sachverhalts durchführe. 

Die Staatsanwaltschaft Landshut ermittelt bereits gegen zwei im November entlassene Vorstandsmitglieder von Knaus Tabbert wegen des Verdachts der Korruption. Sie sollen Bestechungsgelder von Zulieferern kassiert und diesen im Gegenzug Vorteile bei der Auftragsvergabe zugeschanzt haben, zum Nachteil von Knaus Tabbert. Beide waren nach einer Razzia in Untersuchungshaft genommen worden. 

Knaus Tabbert kämpft zurzeit auch mit einer schweren Absatzkrise. Die Produktion am Firmensitz und in einem ungarischen Werk ruht derzeit mangels Nachfrage. An zwei anderen Standorten wird noch produziert.