Zum Wochenende müssen sich Reisende auf extrem viele Staus einstellen. Doch was hilft am besten gegen das quälende Warten? Tipps vom ADAC-Profi und aus der stern-Redaktion.
Ein Stau ist immer nervig, egal, ob im Berufsverkehr oder auf dem Weg in den Urlaub. Was aber tun, um nicht die Nerven zu verlieren? Der stern gibt zehn Tipps:
Fahren Sie erst gar nicht rein in den Stau. Antizyklisches Fahren heißt das Zauberwort, sagt ADAC-Sprecher Andreas Hölzel. Doch das ist leichter gesagt als getan. Die meisten Reisenden brechen freitags oder samstags auf, obwohl sie ahnen, dass die anderen das auch tun – und der Stau programmiert ist. „Dienstag und Mittwoch wären bessere Alternativen. Doch da bei Pauschalreisen der Bettenwechsel häufig am Wochenende erfolgt, werden diese Tage zu wenig genutzt“, sagt Hölzel.
Wenn Sie schon den Stillstand riskieren, sorgen Sie vor: Bei 30 Grad im Stau stehen ist eine echte Herausforderung. Kühle Getränke und reichlich Essen geben Energie, heben die Stimmung und lassen die Zeit ein wenig schneller verstreichen. Deshalb sind Knabbersachen wichtig, die nicht zu schnell zu satt machen – auf klein geschnippeltem Obst und Gemüse können Kinder und Erwachsene lange herumkauen.
Reisen Sie buddhistisch: Im Stau hilft nur die radikale Akzeptanz der Wirklichkeit. Sich aufregen über den Typen vor Ihnen, die vielen Baustellen, die Politik – all das hilft nicht.
Verhalten Sie sich professionell: Abstand halten, möglichst zwei Fahrzeuglängen. Sie dienen als Puffer, falls jemand hinten auffährt.
Bilden Sie eine Rettungsgasse. Wer auf der Überholspur fährt, weicht nach links aus. Auf allen anderen Fahrstreifen muss man nach rechts ausweichen.
Mal kurz aussteigen? Laut Straßenverkehrsordnung ist es streng verboten, sich auf einer Autobahn aufzuhalten. „Wenn der Stau aber ewig dauert und man sich mal die Beine vertritt oder den Hund anleint und kurz rauslässt, bekommt man deswegen normalerweise keinen Ärger“, sagt ADAC-Sprecher Hölzel.
Spielen Sie gemeinsam: „Wir machen im Stau Sätze aus den Nummernschildern, also BOR-SS = Bauern ohne Rücksicht schießen Spatzen. Oder: FR-SW = Freie Rüssel schwingen wild. Oder wir definieren eine eher seltene Farbe (lila, lindgrün, vanilleweiß…) und suchen auf der Autobahn nach Gegenständen in dieser Farbe. Und wenn gar nichts mehr geht, dürfen die Kinder das IPad haben!“, sagt Helen Boemelburg, die Leiterin des Gesellschaftsressort des stern.
Seien Sie kreativ: „Als Kind fand ich es toll, auf Reisen Freundschaftsarmbänder zu knüpfen. Und ich habe vor Kurzem eine Instagram-Story gesehen, bei der die Mutter Fenstermalstifte gekauft hat, mit denen man die Autoscheiben bemalen konnte (und das einfach wieder wegbekommen hat)“, sagt Nele Spandick, die als leitende Redakteurin für Wirtschaft beim stern arbeitet.ADAC staureichster Tag
Den Stau locker umfahren: „Ich fahre tatsächlich sofort ab, sobald das Navi einen längeren Stau anzeigt. Und wenn man dann auf einer Landstraße ist, zeigt das Navi einem die Alternativroute und lotst einen bei Gelegenheit wieder zurück auf die Autobahn. Somit bleibt man zumindest in Bewegung, und ich hab schon oft erlebt, dass sich die geplante Ankunftszeit dadurch eben auch nicht ändert. Auch kann man dann flexibler mal an eine Tankstelle ansteuern, wenn die Blase drückt. Jetzt im Frankreich-Urlaub haben wir immer ‚Mautstraße vermeiden‘ eingegeben, dann fährt man gemütlich über die Landstraßen, der Spritverbrauch ist geringer – und man sieht auch noch mehr als auf einer Autobahn“, sagt Jessica Kröll, die als Redakteurin im Team Aktuelles beim stern arbeitet.
Thank you for the music: „Mein Allheilmittel für Prä-Verkehrswende-Dramen wie Staus und ausgefallene Züge ist und bleibt Musik. Warum nicht mal die Kids ans DJ-Pult im Auto lassen oder den Partner in ein neues Genre einführen, das einen gerade begeistert? So habe ich meinen Mann über Monate immer weiter in die Welt des K-Pop entführt, Baustelle für Baustelle, Umleitung für Umleitung. Nebenher auch ein echter Ehe-Test und Liebesbeweis, wenn der Partner das gut gelaunt aushält oder sich gar anstecken lässt. Und Familien-Karaoke mit den Kleine(re)n ist eh krass cool.“ Das sagt Siems Luckwaldt, Redakteur bei Capital.
Lassen Sie sich unterhalten: Nach stundenlangem Warten möchte man oft nicht mehr miteinander reden. Dann tritt häufig genervtes Schweigen an die Stelle von inspirierten Gesprächen. Das ist die perfekte Zeit, um stern-Podcasts abzuspielen: Sie unterhalten, ohne dass es einer Unterhaltung bedarf. Entdecken Sie zum Beispiel den stern-Crime-Podcast „Spurensuche“, in dem Ermittler und Spezialistinnen von ihren spannendsten Fällen erzählen. Aber lassen Sie sich nicht zu sehr von dem Verkehr ablenken!
