Seit Jahren arbeitet die Genfer Manufaktur Jacob & Co. eng mit Bugatti zusammen. Passend zum neuen Tourbillon-Hypercar erscheint daher erneut eine entsprechende Uhr. Wie auch beim Auto selbst, braucht man dafür allerdings tiefe Taschen.
Wer viel in den sozialen Medien unterwegs ist, kommt an Jacob & Co. im Grunde nicht vorbei. Die Uhrenmanufaktur von Jacob Arabo taucht immer dann auf, wenn es um sehr teure, sehr exklusive und – zugegeben – manchmal gewöhnungsbedürftige Uhren geht. Der Gründer steht dabei oft selbst vor der Kamera und präsentiert prominenten Kunden wie Messi, Ronaldo, DJ Khaleed oder Justin Timberlake seine Kreationen.
Seit einigen Jahren ist Jacob & Co. auch der Hausuhrmacher der französischen Edelmarke Bugatti, deren Autos er mit besonderen Uhren begleitet. So auch beim kürzlich präsentierten Bugatti Tourbillon, dem neuesten Hypercar aus Molsheim für 3,8 Millionen Euro vor Steuern (hier erfahren Sie mehr).
Es drängte sich quasi auf, dem Fahrzeug eine Uhr zu widmen – schließlich ist der Bugatti nach einer exklusiven Vorrichtung aus der Uhrenwelt benannt.
Eine Uhr mit V16-Motor
Herzstück der Jacob & Co. Bugatti Tourbillon ist erneut ein richtiger Motor. Im unteren Teil der recht großen Uhr findet sich, wieder passend zum Auto, ein V16-Motorblock mit Kolben, Zylindern, Auslässen und einer Kurbelwelle. Dieses Automaton treibt aber nicht die Uhr an, sondern kann auf Knopfdruck zum Leben erweckt werden und ahmt die Funktion eines echten Verbrenners nach. Die Energie für die Sequenzen kommt aus den zwei Federhäusern, die im unteren Teil der Uhr sitzen.
Der obere Teil der Uhr ist dem Cockpit des neuen Bugatti nachempfunden. Insgesamt gibt es drei runde Ausschnitte – wie beim Original. Links befindet sich, wie sollte es anders sein, ein Tourbillon. Das ist die Bezeichnung für eine beliebte – und sehr teure – Komplikation mechanischer Uhrwerke, die es ermöglicht, Auswirkungen der Schwerkraft auszugleichen und damit die Ganggenauigkeit zu verbessern. Ein Tourbillon gilt seit über 200 Jahren als „Höhepunkt der Uhrmacherkunst“ und ist in der Regel nur in den teuersten Modellen der verschiedenen Manufakturen zu finden.
In der Mitte gibt es dann tatsächlich auch ein mehr oder weniger klassisches Zifferblatt zum Ablesen der Zeit. Doch schnell fällt auf, dass es nicht rundum beziffert ist, ergo die Zeiger keine vollständige Umdrehung machen. Bei der Jacob & Co. Bugatti Tourbillon setzt der Hersteller auf eine sogenannte retrograde Anzeige. Das bedeutet, dass die Zeiger immer dann zum Ausgangspunkt zurückkehren, wenn das Maßsegment, also entweder die 60 Minuten oder die elfte Stunde, erreicht ist. 12 Uhr wird also angezeigt, wenn beide Zeiger auf der Null liegen.
Mit dieser ungewöhnlichen Anzeige möchte der Hersteller den Drehzahl- und Geschwindigkeitsmesser des Autos nachahmen. Das zeigt auch ein Blick auf die rechte Seite, denn die Gangreserve sieht bei der Uhr aus wie eine Tankreserve. Ohne Aufzug kann das Werk 48 Stunden laufen, danach muss man aufziehen. Eine Aufzugsautomatik gibt es nicht.
Vorbild Bugatti: Teurer Preis und strikte Limitierung
Insgesamt plant Jacob & Co. die Herstellung von 250 Exemplaren der Uhr – auch das passend zu der strengen Limitierung des Bugatti Tourbillon. Anfangs gibt es die Uhr erst einmal nur aus beschichtetem Titan, später sollen Modelle aus Edelmetallen und mit Diamantbesatz folgen. Die schwarze Uhr wird es 150 Mal zu einem Preis von je 340.000 US-Dollar geben.