Tiere: Große Vorsicht und Vermittlungsstopps in Tierheimen

Damit Hund und Katze nicht als Geschenke unter dem Weihnachtsbaum landen, sind manche Tierheime in Brandenburg momentan sehr zurückhaltend bei der Vermittlung.

Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke – darauf weist der Deutsche Tierschutzbund immer wieder hin. Doch die Verlockung, ein Kätzchen oder einen Welpen zu verschenken, gern an Kinder, ist bei manchen Menschen groß. Brandenburgische Tierheime sind deshalb in diesen Tagen besonders aufmerksam, wenn es um die Vermittlung geht. Manche geben momentan gar keine Tiere an neue Besitzer ab. 

Kennenlernen: ja, adoptieren: nein

Im Tierheim Cottbus etwa lautet das Motto rund um die Weihnachtstage: Ein Kennenlernen ist möglich, Adoptieren aber erst wieder im Januar. „Schon seit einigen Jahren gibt es bei uns in der Weihnachtszeit einen Vermittlungsstopp“, sagt Sprecherin Johanna Krähe. So solle vermieden werden, dass unüberlegt angeschaffte Tiere nach den Feiertagen wieder im Tierheim landen. Eine mögliche Alternative zu einem tierischen Geschenk sei eine Patenschaft für ein Tier aus dem Heim, so Johanna Krähe. So könne man das Tierheim unterstützen, ein Tier gut kennenlernen und es eventuell später noch adoptieren. 

Tiere sollen nicht unter dem Weihnachtsbaum landen 

Auch in Brandenburg an der Havel herrscht besondere Vorsicht: „Vom 23. Dezember bis zum 3. Januar vermitteln wir keine Tiere und schauen auch im Vorfeld ganz genau hin, dass kein Tier unter dem Weihnachtsbaum landet“, berichtet Leiterin Sabrin Haufschildt. Im Tierheim leben momentan unter anderem 22 Hunde und 72 Katzen. 

„Mit einem Tier zieht eine große Verantwortung ein. Im Gegensatz zu typischen Weihnachtsgeschenken wie Spielzeug, Gutscheinen, Kleidung oder Ähnlichem sind es fühlende Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen, die erfüllt werden müssen – und das für viele Jahre. Außerdem können sie nicht einfach wieder umgetauscht werden, wenn es doch nicht funktioniert“, warnt der Tierschutzbund. Eine zukünftige Familie und das neue Haustier sollten immer die Möglichkeit haben, sich vorher kennenzulernen, heißt es vom Tierschutzbund weiter.

„Wenn Interessenten sich schon vor den Weihnachtstagen gemeldet haben und alles passt, vermitteln wir auch zwischen Weihnachten und Neujahr“, berichtet die Vorsitzende des Tierschutzvereins Oberhavel, Maria Erler. Auch in ihrem Tierheim schaue man aber ganz genau, für wen ein Tier bestimmt sei. „Wir wollen verhindern, dass es Weihnachtsgeschenke werden“, betont sie mit Blick auf die Heimbewohner. Besonders bei kleinen Welpen seien die Verlockung oft groß, sie Kindern zu schenken. 

Tierheim-Chef: Pauschale Stopps bringen wenig 

Wolfgang Aland vom Tierheim Verlorenwasser (Potsdam-Mittelmark) ist ebenfalls vorsichtig bei der Vermittlung, hält aber wenig von Stopps. „Man muss einfach immer genau hinschauen, an wen man vermittelt. Pauschale Sachen bringen wenig“, meint er. Auch im Schwedter Tierheim gibt es keine festgelegten Pausen. „Wir gucken uns die Leute genau an und wenn wir merken, das Tier ist als Weihnachtsgeschenk für ein Kind bestimmt, dann machen wir das nicht“, erzählt Mitarbeiterin Kathleen Lichtenberg. Mit derzeit vier Hunden und zehn Katzen gehört das Schwedter Tierheim zu den kleineren im Land.

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