Trotz sinkender Flüchtlingszahlen in Brandenburg stehen die Kommunen unter Druck, da sie freie Plätze vorhalten müssen. Warum eigentlich?
Die Zahl der Flüchtlinge, die in den Landkreisen und kreisfreien Städten Brandenburgs untergebracht sind, ist weiter zurückgegangen. Ende September beherbergten die kommunalen Einrichtungen 19.864 Menschen, 904 weniger als Ende Juni dieses Jahres, und 1.299 weniger als zum Jahresbeginn, wie das Innenministerium in Potsdam auf eine Anfrage aus der AfD-Landtagsfraktion mitteilte. Auch die Anzahl der Plätze in den kommunalen Unterkünften verringerte sich innerhalb der Berichtszeit um 142 auf 28.984.
Rund 16.500 Migranten leben in Gemeinschaftsunterkünften
Den Angaben zufolge wohnten Ende September dieses Jahres 16.586 Menschen in kommunalen Gemeinschaftsunterkünften. 6.441 waren in Wohnverbünden untergebracht, 5.622 in Übergangswohnungen. 335 Migranten hatten Quartier in einer vorübergehenden Unterkunft bezogen. Die Notunterkünfte hatten die Landkreise und kreisfreien Städte wegen des erwarteten Rückganges an Flüchtlingsankünften bereits zum 1. April dieses Jahres abgeschafft. Zuletzt hatte es noch 84 Plätze in Notunterkünften gegeben.
22.321 Geflüchtete verfügten Ende des dritten Quartals 2024 über einen Aufenthaltstitel in Brandenburg: das waren 505 mehr als drei Monate zuvor. Dagegen verringerte sich die Zahl der Empfänger von Leistungen nach dem Landesaufnahmegesetz in den drei Berichtsmonaten um 555 auf 11.173.
Zahl der erwarteten Migranten nach unten korrigiert
Anfang dieses Jahres hatte die Landesregierung noch mit rund 13.950 neuen Flüchtlingen gerechnet, die 2024 nach Brandenburg kommen. Später korrigierte sie diese Zahl auf etwa 11.800. Im Jahr 2022 hatte das Land noch knapp 39.000 Geflüchtete aufgenommen, vor allem aus der Ukraine.