Unchristlich: Pastor soll Kirchgänger mit Krypto-Schneeballsystem ausgenommen haben

Ein Pastor soll in den USA über 1500 Personen in eine finanzielle Falle gelockt haben. Damit soll er 5,9 Millionen US-Dollar erbeutet haben. Nun wurde er angeklagt.

Auf Pastor Francier Obando Pinillo wartet kein schönes Weihnachtsfest. Mitte Dezember wurde der Geistliche von der Commodity Futures Trading Commission (CFTC), einer unabhängigen Behörde der USA, angeklagt. Ihm wird zur Last gelegt, mit seiner Firma Solanofi 1515 Personen in ein Schneeballsystem gelockt und so 5,9 Millionen US-Dollar erbeutet zu haben. 

Zu seinen Kunden zählten demnach vor allem „spanischsprachige Kunden, die wenig bis gar keine Erfahrung oder Kenntnisse im Handel mit digitalen Vermögenswerten oder dem Handel mit Rohstoffzinsen hatten“, so die Pressemitteilung der Behörde.

Pastor versprach 34,9 Prozent monatliche Gewinne

Um Menschen für seine Masche zu begeistern, habe er seine Vertrauensstellung als Kirchenpastor ausgenutzt, heißt es. Er habe damit geworben, dass sein Unternehmen Gewinne durch den Handel mit unterschiedlichen Krypto-Vermögenswerten mache. Anlegern habe Pinillo „garantierte monatliche Gewinne von bis zu 34,9 Prozent“ versprochen.

Um seine fantastischen Zahlen zu untermauern und die Illusion aufrechtzuerhalten, dass seine Anleger tatsächlich ungeahnte Gewinne machten, habe der Pastor ein Online-Kundenzentrum aufgebaut, in dem passende Kontostände und vermeintliche Gewinne gezeigt worden sind. Die dortigen Angaben, so die CFTC, seien aber gefälscht gewesen. Demnach gab es keine Handelsplattform, keine Transaktionen und keine Gewinne. Der Pastor habe „alle Vermögenswerte, die ihm von Kunden übertragen wurden“ veruntreut.

Damit nicht genug: Pinillo soll das Netzwerk seiner vermeintlichen Anleger durch ein Schneeballsystem ausgeweitet haben. Wer neue Geldgeber für ihn anlockte, sollte als Werber hohe Provisionen kassieren.

Es gab Zahlungen – die kamen aber von Neukunden

Um das System am Laufen zu halten, zahlte er einigen Anlegern tatsächlich angebliche Gewinne und Provisionen aus – das Geld dafür soll laut CFTC aber nicht aus dem erfolgreichen Handel gekommen sein, sondern den Einzahlungen von Neukunden. 

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Während sich Pinillo auf Linkedin weiterhin als erfolgreicher Trader präsentiert und sein dortiger Geburtsname sogar „E-Capital Invest“ lautet, fordert die CFTC in ihrer Anklage „die Entschädigung der betrogenen Kunden, die Rückerstattung der unrechtmäßig erzielten Gewinne, zivilrechtliche Geldstrafen, Handelsverbote und eine dauerhafte Unterlassungsverfügung gegen weitere Verstöße gegen den Commodity Exchange Act der USA„.