Die Nachrichtenlage ist bedrückend, das räumen auch die Bischöfe in ihren Weihnachtspredigten ein. Gerade in dieser Situation habe die Weihnachtsbotschaft jedoch etwas Ermutigendes.
Angesichts vieler schlechter Nachrichten haben Kirchenvertreter die aufbauende Botschaft der Weihnachtsgeschichte betont. „Das Finstere, Dunkle wird nicht bleiben. So bedrückend, undurchdringbar es auch erscheinen mag: Es hat keinen Bestand“, sagte der rheinische Präses Thorsten Latzel nach vorab verbreitetem Text in seiner Heiligabend-Predigt in Duisburg. „Wir glauben nicht an das Dunkle“, sagte er. „Auch nicht an die Populisten, die alles schwarzmalen – jetzt in der Zeit des Wahlkampfs.“
Die Kriegsbilder aus der Ukraine, dem Gazastreifen, Israel und Syrien und dann am Wochenende der schreckliche Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg ließen die Menschen fassungslos zurück, so Latzel. Christen hätten allerdings die Hoffnung, dass Gott der Gewalt letztlich ein Ende mache.
Schnelle Urteile nach Magdeburg „unerträglich“
Der Paderborner Erzbischof Udo Markus Bentz sagte in seiner Predigt am ersten Weihnachtstag, der Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt mache sprachlos. „Unerträglich jetzt die Worte aus schnellen Urteilen. Unerträglich die Parole, die das Geschehen für politische Zwecke instrumentalisiert“, so Bentz nach vorab verschicktem Redetext. Die Weihnachtsbotschaft mit dem „Fürchtet euch nicht!“ der Engel sei jedoch keine leere Worthülse. Gott sage damit, dass ihm die Welt nicht egal sei.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki rief in seiner Weihnachtspredigt im Kölner Dom dazu auf, jedweder Entwürdigung des Menschen entgegenzutreten. Dies bedeute Schutz für ungeborenes Leben wie auch für alte und kranke Menschen. „Kein Mensch hat das Recht, menschlichem Leben ein Ende zu setzen“, so Woelki. Vergessen dürfe man auch nicht die vielen Millionen Menschen, die aufgrund ungerechter Verhältnisse ihre Heimat hätten verlassen müssen. „Wer sich heute für Geflüchtete und deren Rechte und Würde einsetzt, steht in der Gefahr, gesellschaftlich stigmatisiert zu werden“, kritisierte Woelki.