Essen ist am letzten Juni-Wochenende im Ausnahmezustand. Während in der Grugahalle die AfD ihren Bundesparteitag abhält, demonstrieren davor Zehntausende gegen die Partei.
An der Großdemonstration gegen die AfD und ihren Bundesparteitag in Essen nehmen nach Angaben der Veranstalter mehr als 50.000 Menschen teil. Die Demonstrierenden versammelten sich vor der Grugahalle, wo der Parteitag stattfindet. Zu der Großdemonstration hat das Bündnis „Gemeinsam Laut“ aufgerufen.
Insgesamt würden 70.000 Menschen in Essen gegen den AfD-Bundesparteitag demonstrieren, teilte die Gruppe „Widersetzen“ mit – am Freitagabend hätten bereits 10.000 Menschen demonstriert, am frühen Samstagmorgen rund 7000. Weitere tausende Demonstrierende wurden noch zu einer Kundgebung vor der Grugahalle am Nachmittag erwartet.
Parteitag in Essen: „AfD ist hier nicht willkommen“
„Am Wochenende demonstrieren mehr Menschen lautstark gegen die AfD, als die Partei Mitglieder hat“, erklärte die Sprecherin von „Gemeinsam Laut“ Linda Kastrup. „Die AfD ist hier ganz klar nicht willkommen. Gemeinsam stehen wir für eine weltoffene und demokratische Gesellschaft.“
Der Parteitag der AfD begann mit einer halben Stunde Verzögerung um 10.30 Uhr. Gegen 11.30 Uhr waren 555 von 600 Delegierten in der Halle, wie eine Zählung der Partei vor Ort ergab.
„Was sich vor dieser Halle abspielt, hat nichts mit der politischen Willensbildung zu tun“, sagte Weidel. „Wir haben ein Recht – wie alle anderen politischen Parteien auch -, einen ordentlichen Parteitag abzuhalten.“ Der Landeschef der AfD in Nordrhein-Westfalen, Martin Vincentz, sagte: „Wir können nur unter tausenden Polizisten einen Parteitag abhalten. Das ist ein Grundrecht, das man uns verwehrt.“