Mit einem Familiendrama konnte Sila den renommierten Literaturwettbewerb für sich entscheiden. Darin geht es um Gewalt und Wahnsinn. Doch Sila erzählt seine Geschichte in einem tragikkomischen Ton.
Tijan Sila hat den mit 25 000 Euro dotierten Ingeborg-Bachmann-Preis gewonnen. Der in Sarajevo geborene und in Kaiserslautern lebende Autor setzte sich bei dem renommierten Literatur-Wettbewerb am Sonntag im österreichischen Klagenfurt gegen 13 Mitbewerber durch.Sila überzeugte die Jury bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur mit seinem Text „Der Tag, an dem meine Mutter verrückt wurde“, in dem er von generationenübergreifendem Trauma, familiären Konflikten und Wahnsinn schreibt. Juror Philipp Tingler sprach über eine einzigartige sprachliche „Mischung aus Pointiertheit, Tragikkomik und Melancholie“. „Noch fasse ich es nicht ganz, aber euphorisch bin ich dennoch“, sagte Sila nach der Preisverleihung.
Tijan Silan wurde 1981 geboren. Er kam 1994 als Kriegsflüchtling nach Deutschland. In Heidelberg studierte er Germanistik und Anglistik. Im Jahr 2017 erschien sein erster Roman „Tierchen Unlimited“, es folgten die Werke „Die Fahne der Wünsche“ und „Krach“. Sein Text für den Bachmann-Wettbewerb ist Teil seines nächsten Romans. Silan ist nicht nur Schriftsteller, sondern arbeitet auch als Deutschlehrer in einer Schule.
Der seit 1977 verliehene Preis wird von der Stadt Klagenfurt vergeben, der Heimat der österreichischen Literatin Ingeborg Bachmann (1926-1973). Voriges Jahr gewann ihn die deutsche Autorin Valeria Gordeev.
Bachmann-Preis