Bundestag: Niels Annen kandidiert nicht mehr für den Bundestag

Nach vier Legislaturperioden im Deutschen Bundestag mag er nicht mehr. Der Hamburger SPD-Abgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär Niels Annen tritt bei der Wahl 2025 nicht mehr an.

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesentwicklungsministerium und langjährige Hamburger SPD-Abgeordnete Niels Annen tritt bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr an. In einem Brief an den SPD-Kreisvorsitzenden von Hamburg-Eimsbüttel, Milan Pein, schrieb der 51-Jährige am Sonntag: „Ich schreibe Dir heute, weil ich mich entschieden habe, 2025 nicht mehr für den Deutschen Bundestag zu kandidieren.“ Es sei ihm wichtig, über seine Entscheidung bereits jetzt zu informieren, damit genug Zeit für die Suche nach einem Nachfolger bleibe, heißt es in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.

Er werde die Arbeit als Bundestagsabgeordneter sehr vermissen, aber vielleicht sei es gerade deshalb der richtige Zeitpunkt für eine solche Entscheidung. „Ich freue mich darauf, meine Qualifikationen noch mal ganz anders einzubringen“, schrieb Annen ohne konkreter auf seine Pläne einzugehen. Der gebürtige Hamburger ist seit 2013 ununterbrochen Abgeordneter des Deutschen Bundestags. Von 2018 bis 2021 war er Staatsminister im Auswärtigen Amt, ehe er als Parlamentarischer Staatssekretär zu Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) wechselte.

Der frühere Bundesvorsitzende der Jusos (2001 bis 2004) saß auch schon von 2005 bis 2009 im Bundestag – und hätte auch gerne weitergemacht, fiel aber bei der Kandidatenaufstellung 2008 überraschend durch. Der Hamburger Juso-Chef Danial Ilkhanipour schlug Annen mit genau einer Stimme Vorsprung. Seine Kandidatur war höchst umstritten. Kritiker warfen Ilkhanipour vor, sie erst bekanntgegeben zu haben, nachdem er ausreichend Parteifreunde als Delegierte für die Wahlkreiskonferenz installiert hatte. Wegen des Streits war noch am Wahltag der damalige SPD-Kreisvorsitzende Jan Pörksen zurückgetreten. Ilkhanipour scheiterte letztlich bei der Bundestagswahl.

„Der Streit um meine Wiederaufstellung 2008 hat mich geschmerzt, und die Auseinandersetzung war am Ende für niemanden gut“, schrieb Annen nun an Pein. Aber es sei eine tolle Erfahrung, vier Jahre später eine zweite Chance bekommen zu haben. „Das ist in der Politik nicht selbstverständlich.“