Alarmbereitschaft in der südöstlichen Karibik vor dem Eintreffen eines „extrem gefährlichen“ Wirbelsturms: Der Hurrikan „Beryl“ werde voraussichtlich „katastrophale Sturmböen, lebensgefährliche Sturmfluten und zerstörerische Wellen“ mit sich bringen, wenn er am Montag den südlichen Teil der Kleinen Antillen erreiche, warnte das Nationale Hurrikan-Zentrum der USA (NHC). Gut 560 Kilometer östlich von Barbados wurde der Wirbelsturm zu einem „extrem gefährlichen“ Hurrikan der Kategorie 4 hochgestuft.
Hurrikans der zweithöchsten Kategorie 4 bringen Sturmböen von mindestens 209 Stundenkilometern mit sich. Es ist nach Expertenangaben extrem selten, dass sich ein solch heftiger Sturm schon derartig früh in der vom frühen Juni bis zum späten November laufenden atlantischen Hurrikansaison bildet.
„Beryl“ wird den Vorhersagen zufolge am frühen Montag über den südlichen Teil der Kleinen Antillen hinwegfegen. Für Barbados, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen sowie Grenada und Tobago gilt nach NHC-Angaben eine Hurrikanwarnung. Für Martinique, Trinidad und Dominica lag eine Tropensturmwarnung vor.
In der Hauptstadt von Barbados, Bridgetown, waren die Supermärkte am Sonntag voller Menschen, die sich mit Lebensmitteln und Wasser eindeckten. An den Tankstellen bildeten sich lange Schlangen. Einige Haushalte verbarrikadierten ihre Häuser bereits mit Brettern.
Die Nationale Ozean– und Atmosphärenbehörde (NOAA) hatte Ende Mai erklärt, dass sie in diesem Jahr eine „außergewöhnliche“ Hurrikansaison mit bis zu sieben Stürmen der Kategorie 3 oder höher erwarte. Zur Begründung nannte die Behörde hohe Temperaturen im Atlantischen Ozean und mit dem Wetterphänomen La Niña im Pazifik zusammenhängende Bedingungen. Durch den menschengemachten Klimawandel treten extreme Wetterereignisse wie Wirbelstürme in den vergangenen Jahren häufiger auf und sind zerstörerischer.